Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf Herzerkrankungen steht dabei ein modernes Diagnostikverfahren zur Verfügung. Wir haben mit Dr. med. Till Köhler über die Vorteile von Kardio-CT und Kardio-MRT gesprochen.

TK: Herr Dr. Köhler, TK-Versicherte in Rheinland-Pfalz können seit diesem Jahr spezielle Untersuchungen am Herzen bei Ihnen vornehmen lassen. Für welche Patientinnen und Patienten kommt das Angebot in Frage und wie ist der Ablauf?

Till Köhler: Ja, seit Januar 2024 freuen wir uns, als "CardioPraxis Mainz und Ingelheim", den Versicherten der TK Untersuchungen des Herzens mit Computertomographie (Kardio-CT) und Magnetresonanztomographie (Kardio-MRT) anbieten zu können. Mit diesen Methoden erweitern wir die diagnostischen Möglichkeiten zur Abklärung einer möglichen Verengung der Herzkranzgefäße (koronare Herzerkrankung). Wenn sich nun ein Versicherter der TK zur Abklärung einer koronaren Herzerkrankung in der CardioPraxis Mainz und Ingelheim vorstellt, beurteilen wir neben den Beschwerden und den Risikofaktoren die Befunde aus der Echokardiographie (Ultraschall des Herzens) und der Stress-Echokardiographie. Erhärtet sich dabei der Verdacht auf eine Verengung der Herzkranzgefäße, so dass wir nun aussagekräftige anatomische Bilder der Herzkranzgefäße benötigen, haben wir die Möglichkeit die moderne Technik der Kardio-CT oder des Kardio-MRTs einzusetzen.

Dr. Till Köhler

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Kardiologe in der CardioPraxis Mainz Ingelheim

TK: Worin liegen die Vorteile der Kardio-CT gegenüber den bisherigen Methoden?

Köhler: Wenn es in der Abklärung einer koronaren Herzerkrankung darum ging, Bilder der Herzkranzgefäße zu machen, stand uns bisher nur die Herzkatheter-Untersuchung (Linksherzkatheter) zur Verfügung. Alternativ bietet die Kardio-CT nun in vielen Fällen die Möglichkeit, mit vergleichbar niedrigem Risiko und geringem zeitlichem Aufwand, hervorragende Bilder der Herzkranzgefäße zu generieren. Vorausgesetzt, es besteht die Notwendigkeit für die Untersuchung, der behandelnde Kardiologe und Radiologe verfügen über die notwendige Expertise und es ist eine moderne technisch-apparative Ausstattung vorhanden. Dies können wir den Versicherten der TK mit unserem fächerübergreifenden Team nun anbieten und damit die Frage nach einer möglichen koronaren Herzerkrankung zuverlässig beantworten ohne dass ein Herzkatheter notwendig wird.  

TK: Und wann ist die Kardio-MRT die Diagnostik-Methode der Wahl?

Köhler: Die Kardio-MRT ist eine weitere Option der modernen Herz-Bildgebung. Diese bietet bei der Koronardiagnostik, über das Einsatzgebiet des Kardio-CTs hinaus, die Möglichkeit, Narben im Herzmuskel darzustellen oder die Funktion der Herzkranzgefäße unter Belastung zu beurteilen. Einen weiteren Schwerpunkt hat die Methode bei der Beurteilung von krankhaften Veränderungen des Herzmuskels, die über die reine Koronardiagnostik hinaus gehen.

TK: Wann hat die Herzkatheter-Untersuchung nach wie vor ihre Berechtigung?

Köhler: Die Herzkatheter-Untersuchung wird weiterhin einen Platz in der diagnostischen Kette der koronaren Herzerkrankung haben. Dies gilt insbesondere bei älteren Patientinnen und Patienten mit sehr vielen Risikofaktoren und sehr hoher Wahrscheinlichkeit für eine koronare Herzerkrankung mit ausgeprägter Kalk-Ablagerung (Sklerose). Schlussendlich aber vor allem dann, wenn eine Erweiterung der Herzkranzgefäße (Stent-Implantation) notwendig wird.

Hintergrund

Die Herzdiagnostik mittels Kardio-CT oder Kardio-MRT können TK-Versicherte in Anspruch nehmen, bei denen der Verdacht auf eine Koronare Herzkrankheit (KHK) besteht und denen die Durchführung einer Linksherzkatheteruntersuchung empfohlen wurde.
Weitere Informationen zu dem Angebot in Mainz sowie Details zu den Teilnahmebedingungen gibt es ebenso wie eine  Übersicht  über das bundesweite Angebot auf tk.de.