Kiel, 21. September 2023. 47 Prozent der über 60-jährigen Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner haben sich in der vergangenen Grippesaison (2022/2023) gegen Influenza impfen lassen. Laut der aktuellen Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) sinkt die Impfquote damit hierzulande das zweite Jahr in Folge. So wurde im Vorjahr (Saison 2021/2022) noch die Hälfte (50,2 Prozent) der über 60-Jährigen gegen das Virus geimpft. In der Saison 2020/2021 waren es 51,7 Prozent.

Im Vergleich zum Bundestrend ist die Impfquote der über 60-Jährigen im nördlichsten Bundesland etwas höher. Deutschlandweit waren es in der vergangenen Grippesaison 2022/2023 nur rund 40 Prozent, die sich gegen Influenza impfen ließen - sieben Prozentpunkte weniger als in Schleswig-Holstein.

Impfquote sollte bei 75 Prozent liegen

Trotz der vergleichsweise höheren Quote im Norden sollten sich noch mehr ältere Menschen gegen Grippe impfen lassen, betont Sören Schmidt-Bodenstein, Leiter der TK-Landesvertretung Schleswig-Holstein. "Die Pandemie hat uns gezeigt, dass Impfungen zu den wichtigsten Maßnahmen in der Medizin gehören. Besonders bei den älteren Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteinern ist ein umfassender Impfschutz wichtig, um schweren Verläufen vorzubeugen", sagt er. Die Zielvorgabe der Europäischen Union liegt bei einer Grippe-Impfquote von 75 Prozent bei älteren Menschen.

Gezielt an Impfung erinnern

Das gemeinsame Innovationsfonds-Projekt des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) sowie der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) ALIVE ("ALtersspezifische Impfinanspruchnahme VErbessern") setzt genau dort an. Gezielt werden Patientinnen und Patienten ab 60 Jahren an die anstehende Grippeimpfung erinnert und aufgeklärt. Hierfür stehen den teilnehmenden Arztpraxen in den KV-Regionen Schleswig-Holstein, Nordrhein und Westfalen-Lippe entsprechende Materialien zur Verfügung.