Stuttgart, 9. August 2023. Hautkrebs ist mit rund 300.000 Neuerkrankungen pro Jahr die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. In Baden-Württemberg sind im Jahr 2021 insgesamt 480 Menschen an den Folgen ihrer Hautkrebserkrankung gestorben. Damit ist die Zahl der Todesfälle im Land innerhalb von 20 Jahren um 45 Prozent gestiegen. Die Zahl der Krankenhausbehandlungen mit der Diagnose Melanom hat sich von rund 7.000 im Jahr 2001 auf mehr als 13.700 im Jahr 2021 fast verdoppelt. Das berichtet die Techniker Krankenkasse (TK) in Baden-Württemberg mit Bezug auf Zahlen des Statistischen Landesamts. Zum Vergleich: Die Gesamtzahl der Todesfälle wegen Krebserkrankungen ist im selben Zeitraum um nicht einmal zehn Prozent gestiegen.

Früherkennung rettet Leben

Nadia Mussa, Leiterin der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, erinnert an das kostenlose Hautkrebsscreening: "Besonders der weiße Hautkrebs, aber auch das gefährlichere maligne Melanom sind gut behandelbar, wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt wird." Allerdings nahmen 2022 nur 18,7 Prozent der bei der TK versicherten berechtigten Frauen und 17 Prozent der Männer die Untersuchung in Anspruch; im Jahr 2019 waren es noch gut 20 Prozent der Frauen und 18 Prozent der Männer. Während des ersten Jahres der Coronapandemie (2020) ging die Inanspruchnahme des Hautkrebsscreenings unter TK-Versicherten im Land um 3,8 Prozentpunkte zurück (15,2 Prozent) und stieg 2021 wieder auf 17,4 Prozent an. Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren können sich alle zwei Jahre bei einer Dermatologin oder einem Dermatologen untersuchen lassen, auch manche Hausärztinnen oder Hausärzte sind entsprechend qualifiziert.

Digitalisierung macht Screening sicherer

"Sobald die elektronische Patientenakte einmal flächendeckend in der Versorgung angekommen ist, werden Versicherte sinnvolle Früherkennungsangebote wie das Hautkrebsscreening sicher stärker nutzen, da wir beispielsweise auf Wunsch einen Erinnerungsservice einrichten können", betont die TK-Leiterin. Die Digitalisierung werde es zudem Ärztinnen und Ärzten ermöglichen, bösartige Hautveränderungen mithilfe KI-gestützter Analyse noch zuverlässiger zu diagnostizieren.

Sonnenbaden birgt Risiko

Wichtig ist und bleibt die Prävention: "UV-Strahlung gehört zu den größten Risikofaktoren für Hautkrebs. Im Laufe eines Lebens addieren sich die Sonnenbestrahlungen und -belastungen, so dass nur das Vermeiden übermäßiger UV-Strahlung und ein konsequenter Lichtschutz durch Kleidung und Sonnencreme das Risiko einer Hautkrebserkrankung verringern können," erklärt Mussa.

Hinweis für die Redaktion

TK-Versicherte in Baden-Württemberg können ohne Altersgrenze alle zwei Jahre bei Ärztinnen und Ärzten, die mit der TK eine entsprechende vertragliche Vereinbarung getroffen haben, ein Hautkrebsscreening in Anspruch nehmen.