Die Situation in der Notaufnahme am Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide ist besorgniserregend. Sowohl die Steigerung der Notfälle seit Jahresbeginn als auch die weitere Prognose zeigt eine strukturelle Überforderung, die durch bessere Patientensteuerung abgewendet werden muss. Denn nicht jede plötzlich auftretende Gesundheitsbeschwerde ist gleich ein Fall für die Notaufnahme oder den Krankenwagen.

Um die Patientinnen und Patienten zielgenau zu versorgen und die Situation in den Notaufnahmen nachhaltig zu entlasten, kann die Vernetzung der Rettungsleitstellen Abhilfe schaffen. Hier ist das Land Bremen gefragt, die Einrichtung einer Gemeinsamen Notfallleitstelle (GNL) für die zentrale Steuerung der Versorgung sowie die Zusammenführung der Rufnummern 112 und 116117 zu fördern. So erhalten die Patientinnen und Patienten direkt eine qualifizierte Ersteinschätzung und werden in den Einrichtungen versorgt, die ihnen am besten helfen können. Der Auf- und Ausbau von Leitstellen für eine Ersteinschätzung und Integrierter Notfallzentren ist hier entscheidend. In den Zentren wird direkt am Klinikempfang geprüft, ob eine Patientin oder ein Patient eine stationäre Behandlung benötigt, ob eine ambulante Versorgung durch eine niedergelassene Ärztin oder einen Arzt in einer Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung gefragt ist oder ob die Behandlung warten kann, bis eine Praxis regulär geöffnet hat.

Nicht jede plötzlich auftretende Gesundheitsbeschwerde ist ein Fall für die Notaufnahme oder den Krankenwagen.
Sabrina Jacob, Leiterin der TK-Landesvertretung Bremen

Sabrina Jacob

Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.
Leiterin der TK-Landesvertretung Bremen

Der Anspruch der Menschen auf eine schnelle, angemessene und qualitativ hochwertige Akut- und Notfallversorgung steht außer Frage. Auch die Ärztinnen und Ärzte sowie das Pflegepersonal in der Notfallversorgung haben einen legitimen Anspruch auf Verbesserung ihrer Arbeitssituation.

Fünf Vorschläge für die Ausrichtung der Notfallversorgung im Land Bremen hat die TK im Positionspapier "Notfallversorgung neu gedacht"  kompakt zusammengefasst.