Hamburg, 8. Februar 2024. Die Krankenhausreform wird seit mehr als einem Jahr in Deutschland diskutiert - auch in Hamburg. Dabei liegt der Fokus auch darauf, welche Auswirkungen die Reform auf die Krankenhausstruktur in der Hansestadt haben könnte. Menschen in Norddeutschland legen besonderen Wert auf Qualität. Das zeigt eine aktuelle bundesweite repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) mit Teilergebnissen aus Norddeutschland. Alle Befragten in den Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Niedersachsen gaben an, dass bei der Auswahl eines Krankenhauses die Erfahrung bei der Behandlung (100 Prozent) und die Qualität sowie Verfügbarkeit des Personals (97 Prozent) sehr wichtig beziehungsweise wichtig sind.

Zwei Drittel befür­worten Spezi­a­­li­­sie­­rungen der Kliniken

Norddeutsche befürworten Spezialisierung von Kliniken Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.

"Die Umfrageergebnisse zeigen uns, dass für die Menschen in Norddeutschland eine hohe Qualität im Krankenhaus besonders wichtig ist. 65 Prozent der Befragten sprechen sich außerdem dafür aus, dass komplizierte Behandlungen nur noch in dafür spezialisierten Kliniken durchgeführt werden sollen, selbst wenn dies längere Anfahrtswege für manche Patientinnen und Patienten notwendig machen würde. Deshalb darf die Politik den Qualitätsaspekt in der Krankenhausreform nicht aus den Augen verlieren", fordert Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg. "Es ist unbestritten: Qualität geht mit Spezialisierung einher. Daher müssen sich die Kliniken stärker spezialisieren und auf einzelne Leistungen konzentrieren. Die Ergebnisse der Befragung zeigen uns, dass die Patientinnen und Patienten diesen Weg mitgehen würden." Und weiter: "Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass das Personal immer knapper wird. Wir können es uns perspektivisch einfach nicht mehr leisten, dass insbesondere das Pflegepersonal an zu viele kleine Standorte gebunden ist, an denen dann oft die Personalvorgaben nicht erfüllt werden können. Auch das ist ein wesentlicher Faktor beim Thema Qualität in der stationären Versorgung."

Qualitätsberichte von Krankenhäusern sind Norddeutschen weitgehend unbekannt 

Ein Streitpunkt in der Diskussion zur Krankenhausreform ist das von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach angedachte "Transparenzportal". Kritiker, die gegen die Einführung des Portals sind, führen die bestehenden Qualitätsberichte der Krankenhäuser an, die die Kliniken seit Jahren für mehr Transparenz erstellen. Die Forsa-Umfrage-Ergebnisse geben auch hier ein klares Bild: 71 Prozent der Norddeutschen sind die Qualitätsberichte nicht bekannt. Aber nur 14 Prozent aller Befragten in Norddeutschland haben jemals einen solchen Qualitätsbericht gelesen. Gäbe es ein offizielles bundesweites Internetportal, auf dem Patientinnen und Patienten Kliniken einfach und verständlich vergleichen können, würden 76 Prozent der Norddeutschen es nutzen, um eine Klinik auszuwählen, so ein weiteres Ergebnis der Forsa-Befragung.

Qualität schlägt Komfort

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Hinweis für die Redaktionen

Hier erhalten Sie weitere Informationen zur Krankenhausplanung und -finanzierung in Hamburg .

Für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im November und Dezember 2023 bundesweit insgesamt 1.405 Personen ab 18 Jahre mit anschließender Proportionalisierung der Gesamtergebnisse. Die hier ausgewiesenen Teilergebnisse beziehen sich auf Norddeutschland, also die nördlichen Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen, wo 203 Personen befragt wurden.