Saarbrücken, 31. Juli 2023. Lediglich 16,5 Prozent der weiblichen und 14,6 Prozent der männlichen Versicherten der Techniker Krankenkasse (TK) ab 20 Jahren im Saarland haben 2022 ein Hautkrebs-Screening wahrgenommen. Das teilt die TK unter Berufung auf eigene Auswertungen mit, betont aber, dass die Untersuchung nur alle zwei Jahre möglich ist.

"Mit Blick auf die Sommermonate wollen wir als TK den Fokus auf diese Erkrankung, vor allem aber auf Prävention und Früherkennung lenken", erklärt Stefan Groh, Leiter der TK-Landesvertretung im Saarland. "Schließlich handelt es sich bei Hautkrebs um die häufigste Krebserkrankung weltweit - und das mit steigender Tendenz."

Elektronische Einschreibung bei Screening nun möglich

Die Haut ist das größte Organ des Menschen und sollte mit entsprechend viel Sorgfalt gepflegt und geschützt werden. Aus diesem Grund können Versicherte der TK bereits ab einem Alter von 20 Jahren ein Hautkrebs-Screening wahrnehmen. Damit bietet die TK die Früherkennungsuntersuchung weit vor dem gesetzlich vorgeschriebenen Alter von 35 Jahren an. Seit dem 1. Juli ist im Saarland ein händisches Ausfüllen von Papierbögen während des Praxisbesuchs dafür nicht mehr notwendig. Durch eine elektronische Einschreibung vor Ort wird der Aufwand für die Praxen und die Versicherten reduziert. Zu Beginn des Termins werden in einem Onlineformular die Personalien des oder der Versicherten digital eingegeben. Nach einer kurzen Prüfung im TK-System erfolgt die Bestätigung und die Untersuchung kann starten.

"Jeder Schritt, der gemacht wird, um Früherkennungsuntersuchungen zu vereinfachen, ist wichtig. Daher sind wir Hautärztinnen und -ärzte froh, dass wir mit der TK die Online-Einschreibung vereinbaren konnten", erklärt Dr. Micha Meeth, Mitglied der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung und Fachgruppenvorsitzender der Dermatologen und Dermatologinnen im Saarland.

In Deutschland erkranken laut Deutscher Krebshilfe jährlich über 300.000 Personen neu an Hautkrebs. Dabei taucht häufiger die weniger gefährliche Variante des weißen Hautkrebses auf. Dieser bildet nur selten Metastasen und ist deshalb meist heilbar - im Gegensatz zum aggressiveren schwarzen Hautkrebs, der auch malignes Melanom genannt wird. "Eine möglichst frühe Diagnose ist in beiden Fällen wichtig, um schnellstmöglich mit der Behandlung starten zu können. Daher sollten die Screenings regelmäßig wahrgenommen werden", so Groh.

Männer häufiger als Frauen betroffen

Im Saarland lag die Inzidenz, also die Fallzahl pro 100.000 Personen, für den schwarzen Hautkrebs im Jahr 2020 laut Saarländischem Krebsregister bei 271. Andere Arten des Hautkrebses wurden mit einer Inzidenz von 2.954 im selben Jahr deutlich häufiger diagnostiziert. Auch stieg die Zahl der hautkrebsbedingten Krankenhausbehandlungen in den vergangenen 20 Jahren kontinuierlich an. Die Fallzahl liegt bei Männern jeweils höher als bei Frauen. "Ein möglicher Grund könnte sein, dass Männer seltener Termine zu Früherkennungsuntersuchungen wahrnehmen. Das zeigen sowohl die Zahlen des Hautkrebs-Screenings wie auch zahlreiche andere Untersuchungen. Dennoch gilt es, beiden Geschlechtern die Wichtigkeit und den Nutzen einer Früherkennung zu verdeutlichen", erklärt Stefan Groh.

Prävention durch ABC-Regel

Neben der Früherkennung ist beim Thema Hautkrebs auch eine sorgfältige Prävention entscheidend. Der größte Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs ist die UV-Strahlung der Sonne, welche für das menschliche Auge unsichtbar ist.

"Um sich bestmöglich vor den schädlichen Strahlen zu schützen, gibt es einige Faktoren, die insbesondere - aber nicht nur - im Sommer eine hohe Bedeutung haben", erläutert Dr. Meeth und ergänzt: "Eine grundlegende Orientierung bietet die ABC-Regel: Ausweichen, Bekleiden & Cremen. Das bedeutet, dass man die Sonne meidet, möglichst viele Körperstellen mit Kleidung bedeckt und sich mit ausreichend Sonnenschutz eincremt."

Genetische Veranlagung als Risikofaktor

Eine wichtige Rolle für die Anfälligkeit in der Sonne spielt aber unter anderem auch die eigene genetische Prädisposition. Darunter fallen zum Beispiel Hauttyp, Haarfarbe und die Anzahl an Pigmentflecken. Auch der UV-Index, welcher die Strahlenbelastung der Sonne auf einer Skala einordnet, spielt eine Rolle. Diesen kann man den täglichen Wettervorhersagen entnehmen. Je höher der Index, desto vorsichtiger sollte man sein.