Klimawandel: eine Herausforderung für die Gesundheit am Arbeitsplatz
Artikel aus Bremen
Ob in Büros oder auf Baustellen - der Klimawandel prägt zunehmend den Arbeitsalltag, auch in Bremen. Laut TK-Gesundheitsreport 2025 spüren deutschlandweit rund 60 Prozent der Beschäftigten, dass sich die veränderten Umweltbedingungen auf ihr Wohlbefinden auswirken.
Der TK-Gesundheitsreport 2025 zeigt: Der Klimawandel wird auch für Betriebe in Bremen längst zu einer Gesundheitsfrage. Entscheidend sind vorbeugende Maßnahmen und die gezielte Förderung des Wohlbefindens der Beschäftigten.
Hitze und Extremwetter - seltene, aber spürbare Krankheitsauslöser
An heißen Tagen treten bestimmte Diagnosen messbar häufig auf. Arbeitsunfähigkeiten durch Hitze oder Sonnenlicht, Kreislaufprobleme und auch Insektenstiche werden an solchen Tagen deutlich öfter dokumentiert. Dennoch spielen sie im Gesamtbild der Krankmeldungen bislang nur eine sehr kleine Rolle. Die Daten zeigen aber: Extreme Wetterlagen wirken sich bereits heute auf die Gesundheit aus - und könnten mit fortschreitendem Klimawandel an Bedeutung gewinnen.
Weniger Atemwegsprobleme, mehr psychische Belastungen
Im Jahr 2024 war jede bei der TK versicherte Erwerbsperson in Bremen durchschnittlich 19,2 Tage krankgeschrieben , was einem Krankenstand von 5,26 Prozent entspricht - leicht über dem Bundesdurchschnitt von 19,1 Tagen. Allerdings ist der Krankenstand im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent gesunken. Während Atemwegserkrankungen wie Erkältungen oder Grippe in Bremen und Bremerhaven rund seltener auftreten als im Bundesdurchschnitt, verursachen psychische Erkrankungen in Bremen durchschnittlich mehr Fehltage als im Rest Deutschlands.
Hitze und Klimawandel: Was Beschäftigte sich wünschen
Die im Rahmen einer IFBG-Befragung zum TK-Gesundheitsreport befragten Arbeitnehmenden äußern klare Vorstellungen, wie Arbeit trotz steigender Temperaturen gesund gestaltet werden kann. Ganz oben auf der Wunschliste stehen bauliche Anpassungen wie klimatisierte Räume oder mehr Schattenplätze. Ebenso wünschen sich viele flexiblere Arbeitszeiten, um die größte Mittagshitze zu meiden, sowie gelockerte Bekleidungsvorschriften im Sommer. Auch der Ruf nach Notfall- und Hitzeaktionsplänen wird lauter. Und nicht zuletzt möchten viele mehr Informationen darüber, wie Arbeitgebende und Gesellschaft mit den klimabedingten Gesundheitsrisiken umgehen.
Klimaschutz bedeutet Gesundheitsschutz
Der TK-Gesundheitsreport verdeutlicht, dass der Klimawandel bereits heute in den Arbeitsalltag hineinwirkt. Gleichzeitig erleben viele Beschäftigte den Einfluss von Hitze und Extremwetter. Der Wunsch nach Schutz, Aufklärung und Anpassung wächst. Auch für Bremen bedeutet das: Gesundheit am Arbeitsplatz wird künftig noch stärker auch eine Frage des Klimaschutzes sein.