Kran­ken­stand in Bremen: Neues Rekord­hoch im ersten Halb­jahr

Bremen, 30. August 2023. Der Krankenstand der Erwerbstätigen im Land Bremen schlägt im ersten Halbjahr 2023 mit 5,4 Prozent erneut die Werte der Vorjahre. Im Durchschnitt fiel jede bei der TK in Bremen und Bremerhaven versicherte Erwerbsperson von Januar bis einschließlich Juni dieses Jahres 9,77 Tage krankheitsbedingt im Beruf aus. In den Vorjahren lag die durchschnittliche Zahl der Fehltage im ersten Quartal bei 9,11 (2022), 6,90 (2021) und 7,59 (2020).

Hauptgrund: Erkältungskrankheiten

Hauptgrund für den erneuten Rekordwert ist der Anstieg der Fehlzeiten aufgrund von Erkältungsdiagnosen, die mit 2,61 Tagen den größten Anteil an den Fehltagen ausmachten. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 war jeder bzw. jede erwerbstätige TK-Versicherte im Land Bremen im ersten Halbjahr 2,29 Tage mit einer Erkältungsdiagnose krankgeschrieben, 2021 sogar nur 0,59 Tage und 2020 1,4 Tage.

"Bei den Krankschreibungen sehen wir in diesem Jahr weiterhin einen Zuwachs. Dabei lag hier bereits 2022 ein Rekordhoch vor", sagt Sabrina Jacob, Leiterin der TK-Landesvertretung Bremen.  Ein sensiblerer Umgang mit Erkrankungen am Arbeitsplatz, um Ansteckungen im Kollegenkreis zu vermeiden, könnte eine Erklärungsansatz für die fortgesetzte Entwicklung sein, so Jacob. Ebenfalls möglich wäre, dass es sich um Nachholeffekte bei den Infektionskrankheiten handelt, die im Anschluss an die Pandemie auftreten.

Psychische Diagnosen und Rückenbeschwerden treiben den Krankenstand zusätzlich in die Höhe

Den zweithöchsten Anteil der Fehltage im ersten Halbjahr 2023 machen Krankschreibungen aufgrund psychischer Diagnosen aus. Durchschnittlich 1,88 Fehltage fiel jede Erwerbsperson aufgrund dessen aus. Auf dem dritten Platz folgen Fehltage aufgrund von Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems wie zum Beispiel Rückenschmerzen mit 1,33 Fehltagen.