Stuttgart, 7. März 2024. Neun von zehn Menschen in Baden-Württemberg (93 Prozent) finden nach eigener Aussage gesundes Essen wichtig oder sehr wichtig. Das ist eines der Ergebnisse einer bundesweit repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) zum Ernährungs- und Trinkverhalten der Menschen in Deutschland mit Teilergebnissen aus Baden-Württemberg. Auf Nachhaltigkeit achten zudem in Baden-Württemberg 86 Prozent der Befragten, 77 Prozent sind es im Bundesschnitt.

Fleisch wird nach wie vor gern gegessen

"Sieht man sich die Ergebnisse genauer an, wird eine gewisse Diskrepanz zwischen der allgemeinen Einstellung zum Thema Essen und der tatsächlichen Umsetzung im Alltag deutlich", erklärt Nadia Mussa, Leiterin der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg. Weniger tierische Lebensmittel zu essen sei gut für die Gesundheit und für das Klima, doch die Fleischesserinnen und -esser sind laut Studie nach wie vor in der Überzahl; in Baden-Württemberg liegt ihr Anteil bei 74 Prozent. Bei 20 Prozent der Befragten finden sich Steak & Co. nur selten auf dem Teller. Nur drei Prozent ernähren sich nach eigenen Angaben komplett vegetarisch und lediglich ein Prozent isst gar keine tierischen Produkte, lebt also vegan.

Frauen essen gesünder und kaufen nachhaltiger ein

"Betrachtet man außerdem den Obst- und Gemüseverzehr als einen Indikator für gesunde und nachhaltige Ernährung, besteht auch hier noch Verbesserungspotential", so Mussa. Auffällig sei, dass gut jede und jeder Zehnte der Über 50-Jährigen nur einmal pro Woche oder noch seltener Obst und Gemüse isst. Immerhin 58 Prozent der Befragten in Baden-Württemberg gaben an, täglich Obst und Gemüse zu essen. Genauer betrachtet sind es rund drei Viertel der Frauen (74 Prozent) aber nur vier von zehn Männern (40 Prozent).

Beim Thema nachhaltiger Einkauf zeigt sich das weibliche Geschlecht ebenso engagierter: Frauen achten nach eigenen Angaben mehr als Männer darauf, saisonale Lebensmittel zu kaufen (95 vs. 78 Prozent), Verpackungen zu vermeiden (88 vs. 73 Prozent) und Bio-Produkte zu bevorzugen (71 vs. 50 Prozent).

Gemeinschaftsverpflegung bietet Chancen

"Gesundes Essen sollte schmecken, aus nachhaltiger Produktion verfügbar und erschwinglich sein, damit es mit dem Alltag der Menschen vereinbar ist. Hier sehen wir die Verantwortlichen für die Gemeinschaftsverpflegung in Kitas, Schulen und Betrieben in der Pflicht. Die Krankenkassen können Präventionsmaßnahmen fördern und auch fachlich unterstützen", so Mussa.

Hinweis für die Redaktion

Für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa vom 2. bis 26. Mai 2023 bundesweit insgesamt 1.704 Personen ab 18 Jahren zu ihrem Ernährungs- und Trinkverhalten, davon 500 in Baden-Württemberg.

Die TK unterstützt ihre Versicherten mit vielen Angeboten auf dem Weg zu einer gesünderen und nachhaltigen Ernährung. Der interaktive TK-ErnährungsCoach begleitet Interessierte ganz individuell dabei, langfristig ihre Ernährungsziele zu erreichen. Außerdem bezuschusst die TK Ernährungskurse vor Ort oder digital. Darüber hinaus unterstützt die TK Arbeitgeber, Kitas, Schulen und Hochschulen fachlich und finanziell bei der Umsetzung von Ernährungsprojekten.