Erfurt, 21. September 2023. In der vergangenen Grippesaison ließen sich rund 48 Prozent der Thüringer TK-Versicherten ab 60 Jahren gegen Influenza impfen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK). In der Saison zuvor waren es noch knapp 52 Prozent der ab 60-Jährigen. 

"Die Impfquote der Thüringerinnen und Thüringer ab 60 Jahren ist damit in der zweiten Saison in Folge gesunken", sagt Guido Dressel, Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen. "Während der Corona-Pandemie haben sich deutlich mehr Menschen gegen Influenza impfen lassen. In der Saison 2020/ 2021 waren es 59 Prozent der ab 60-Jährigen. Das war im Vergleich zur Saison 2019/ 2020 ein Sprung um neun Prozentpunkte.

Dass die Impfquoten nun wieder sinken, ist bedauerlich. Impfungen gehören nach wie vor zu den wirkungsvollsten Maßnahmen, um Infektionskrankheiten vorzubeugen oder vor schwerwiegenden Verläufen zu schützen."

Niedrigste Impfquote der neuen Bundesländer

Die Grippe-Impfquote der älteren Thüringerinnen und Thüringern liegt zwar über dem Bundesdurchschnitt von rund 40 Prozent, unter den neuen Bundesländern ist Thüringen allerdings Schlusslicht. In Sachsen-Anhalt ist die Impfquote der ab 60-Jährigen mit knapp 59 Prozent am höchsten, gefolgt von Sachsen und Brandenburg (je 51 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (49 Prozent). Baden-Württemberg ist mit einer Impfquote von 30 Prozent bundesweites Schlusslicht.

Grippeschutz-Impfung jährlich erneuern

Die Impfung gegen Influenza muss jährlich erneuert werden, da jedes Jahr andere Grippeviren mit unterschiedlichen Eigenschaften auftreten. Der Impfschutz beginnt circa zwei Wochen nach der Impfung.

Eine Impfung kann keinen hundertprozentigen Schutz gewährleisten. Allerdings verlaufen Influenzaerkrankungen bei geimpften Personen in der Regel milder als bei Ungeimpften.

Besonders bei Menschen der Risikogruppe, zu der auch Ältere gehören, kann die Grippe zu Komplikationen führen. Dazu zählen beispielsweise eine bakterielle Lungenentzündung oder Sepsis, im Volksmund Blutvergiftung genannt. Beides endet im schlimmsten Fall tödlich.

Hinweis für die Redaktion

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grippeimpfung unter anderem für Menschen ab 60 Jahren, Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel sowie für Personen mit gesundheitlicher Gefährdung, Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal. Um rechtzeitig geschützt zu sein, empfiehlt die STIKO, sich ab Oktober bis Mitte Dezember impfen zu lassen. Die Auswertung bezieht sich auf den Zeitraum September 2022 bis Ende März 2023.

Weitere Informationen zur Grippeschutzimpfung erhalten Sie zum Beispiel beim Robert Koch- Institut (RKI)

Tabelle: Impfquoten der TK-Versicherten in Thüringen und bundesweit innerhalb der letzten fünf Grippe-Impfsaisons

Saison 22/23

Saison 21/22

Saison 20/21

Saison 19/20

 Saison 18/19

Thüringen

48,4%

51,7%

59,3%

50,3%  

49,5%

Bundesweit

40,3%

43,8%

46,5% 

35,9%

35,1%