Erfurt, 2. Juni 2023. Mehr als vier von zehn Menschen in Mitteldeutschland (43 Prozent) haben inzwischen einen ausgefüllten Organspendeausweis, in dem sie die Entscheidung für oder gegen eine Spende festhalten. Weiterhin stehen über 80 Prozent der Befragten aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt einer Organ- oder Gewebespende nach dem Tod grundsätzlich positiv gegenüber. Das zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Bundesweit gab fast jeder bzw. jede zweite Erwachsene (49 Prozent) an, einen Organspendeausweis zu besitzen .

Informierte Entscheidungen treffen

"Der diesjährige Tag der Organspende am 3. Juni steht wieder unter dem Motto "Zeit, Zeichen zu setzen". Ein für die Öffentlichkeit vielleicht wenig sichtbares, aber für den Ernstfall sehr wichtiges Zeichen ist, sich mit dem Thema Organspende zu beschäftigen und eine informierte Entscheidung zu treffen", sagt Guido Dressel, Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen. 
"Ein Organspendeausweis, aus dem hervorgeht, ob man Organe spenden möchte oder nicht, kann Verwandten eine große Last ersparen und zu sicherer Organspende beitragen." 

Schere zwischen Spenden und Wartenden bleibt

Laut Stiftung Eurotransplant warten in Thüringen 271 Menschen auf ein oder mehrere Spenderorgane. 142 Patientinnen und Patienten benötigen eine gespendete Niere, 99 eine Leber, 23 ein Herz, neun eine Lunge und acht eine neue Bauchspeicheldrüse. Bundesweit stehen 8.517 Menschen auf der Warteliste für Spenderorgane (Stand: 1. Januar 2023).

Nach Zahlen der Deutschen Stiftung Organspende (DSO) spendeten 28 Menschen in Thüringen im vergangenen Jahr Organe. Im gesamten Bundesgebiet waren es 2.662 Organe von 869 verstorbenen Menschen.

Hinweis für die Redaktionen

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag der TK im April 2023 bundesweit insgesamt 1.400 Menschen bevölkerungsrepräsentativ telefonisch zum Thema Organspende befragt. Unter dem Begriff Mitteldeutschland sind die Bundesländer Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt zusammengefasst. Die aktuellen Wartelistezahlen (Stand 1. Januar 2023) stammen von der Stiftung Eurotransplant mit Sitz in Leiden/Niederlande. Die Organtransplantations-Zahlen stammen aus einer vorläufigen Auswertung der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO). 

Weitere Informationen zur Organspende gibt es auf tk.de, oder bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).