Gemeinsam gegen (Cyber-)Mob­bing: Bereits 150 Thüringer Schulen weiter­ge­bildet

Erfurt, 25. Juli 2025. Pädagoginnen und Pädagogen aus 148 Thüringer Regelschulen, Gemeinschaftsschulen, Gesamtschulen, Förderschulen und Gymnasien haben sich bereits für das Programm "Gemeinsam Klasse sein" schulen lassen. Damit verfügt ein Drittel der rund 440 Sekundarschulen im Freistaat über das Handwerkszeug, um in den Klassenstufen fünf bis sieben präventiv gegen Mobbing und Cybermobbing vorzugehen.

Die Schulungen und das über ein Online-Portal verfügbare Lehrmaterial werden seit 2021 vom Thüringer Bildungsministerium und der Techniker Krankenkasse (TK) gemeinsam umgesetzt. Der Schulpsychologische Dienst der jeweiligen Schulämter steht den Schulen als Ansprechpartner zur Verfügung.

Bildungsminister Christian Tischner: "Mobbing und Cybermobbing bedrohen das seelische Wohlbefinden, die persönliche Entwicklung und die Bildungschancen junger Menschen. Als Minister sehe ich es als unsere gemeinsame Verantwortung, frühzeitig zu handeln, bevor Ausgrenzung, Gewalt oder psychische Schäden entstehen. Prävention bedeutet, Kinder und Jugendliche stark zu machen - durch Aufklärung, Wertevermittlung und den Aufbau sozialer Kompetenzen. Hier setzt das Erfolgsprojekt "Gemeinsam Klasse sein" an. Doch auch eine wirksame Intervention ist unerlässlich: Wenn Mobbing geschieht, muss schnell, konsequent und mit klaren Strukturen reagiert werden. Unser Ziel ist eine Schulkultur des Respekts, der Verantwortung und des Miteinanders - offline wie online. Dafür setzen wir uns ein."

Mitschüler helfen Betroffenen eher, Lehrkräfte fühlen sich gestärkt

Unter anderem in fünf Projekttagen stärkt das Programm das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Klasse. Das Material dafür, Leitfäden, Filme, Tutorials, Arbeitsblätter und Übungen in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen, erhalten Pädagoginnen und Pädagogen auf einer Online-Plattform. Auf die haben sie nach der absolvierten Fortbildung jederzeit kostenfrei Zugriff.

Ziel des Projektes ist es, das System Schulen nachhaltig im Bereich der Mobbingprävention zu stärken und wichtige Wissens- und Handlungskompetenzen zu vermitteln.

"Aus dem Evaluationsbericht zu "Gemeinsam Klasse sein" wissen wir, dass wir unserem Ziel in den meisten Fällen gerecht werden. Von den dafür befragten Schülerinnen und Schüler gaben zum Beispiel 88 Prozent an, dass sie durch das Programm eher versuchen, einer von Mobbing betroffenen Person zu helfen. Auch Lehrkräfte fühlen sich deutlich gestärkt", sagt Guido Dressel, Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen. "Mobbingprävention und Medienbildung gehören heutzutage zusammen. Für beides setzen wir uns als TK ein, da es grundlegend für gesundes Aufwachsen in einer digitalen Gesellschaft ist."

Kontakt für Fragen an das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur:

Lisa Bönsel, Stellvertretende Pressesprecherin
Telefon: 0361 57-3411633 | Mobil: 0173 6728594
E-Mail: lisa.boensel@tmbwk.thueringen.de