Erfurt, 1. März 2024. Das Altenburger Land ist neu als Risikogebiet für die von Zecken übertragene Hirnhautentzündung FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) eingestuft. Das berichtet die Techniker Krankenkasse (TK) und beruft sich auf aktuelle Daten des Robert Koch-Instituts (RKI).

Damit sind nun 13 Kreise beziehungsweise Städte im Süden, Osten und der Mitte des Freistaats vom RKI als FSME-Risikogebiet klassifiziert: die Städte Gera, Jena und Suhl, außerdem die Landkreise Greiz, Hildburghausen, Saalfeld-Rudolstadt, Schmalkalden-Meiningen, Sonneberg, der Ilm-Kreis, der Saale-Holzland-Kreis, der Saale-Orla-Kreis, das Weimarer Land und seit Beginn des Jahres das Altenburger Land.

"Jetzt ist noch ein guter Zeitpunkt, sich gegen FSME impfen zu lassen" sagt Guido Dressel, Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen. "Zecken sind aktiv, sobald es an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen etwa sieben Grad Celsius oder wärmer ist. In vielen Teilen Thüringens ist das bereits der Fall."

Zahl der FSME-Fälle gestiegen

Vergangenes Jahr wurden neun FSME-Fälle aus Thüringen an das RKI gemeldet. 2022 und 2021 waren es jeweils sechs. Auffällig viele FSME-Fälle, nämlich 17, wurden im Pandemiejahr 2020 übermittelt. 2019 gab es acht Meldungen der Erkrankung der Hirnhaut und des zentralen Nervensystems.

Auffrischung des Impfschutzes alle drei bis fünf Jahre empfohlen

Eine Grundimmunisierung mit insgesamt drei Impfungen bietet einen zuverlässigen Langzeitschutz gegen FSME. Zwischen den ersten beiden Impfungen vergehen ein bis drei Monate, danach dauert es weitere zwei Wochen, bis ein wirksamer Schutz aufgebaut ist. Die dritte Impfung dient als Langzeitschutz und sollte alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden.

Gesetzlich Versicherten, die innerhalb der Risikogebiete in Deutschland leben oder sich dorthin begeben, entstehen für die Impfung keine Kosten. Die Ärztin oder der Arzt rechnet sie direkt über die Gesundheitskarte ab.

Borreliose am häufigsten übertragen

Keine Impfung gibt es allerdings gegen Borreliose . Borreliose-Bakterien sind die am häufigsten durch Zecken übertragenen Krankheitserreger in Deutschland. Bundesweit führt etwa einer von 100 Zeckenstichen zu der Erkrankung. Die spiralförmigen Bakterien, Borrelien genannt, sitzen im Darm der Zecke. Daher ist die Gefahr einer Übertragung höher, je länger die Zecke am Wirt saugen kann.

"Das heißt, dass man sich und seine Kinder am besten gegen Borreliose schützt, indem man Kleidung, Haaransatz und Haut nach Wald- und Wiesenspaziergängen nach Zecken absucht und sie gegebenenfalls so schnell wie möglich entfernt", sagt Dressel. 

Die bakterielle Borreliose-Erkrankung ist nicht ansteckend und lässt sich - im Gegensatz zu FSME - mit Antibiotika behandeln.

Hinweis für die Redaktion

Die FSME-Risikogebiete und weitere Fakten zur Erkrankung stellt das Robert Koch-Instituts online zur Verfügung.