Videosprechstunden werden zu einem wichtigen Teil der medizinischen Versorgung: Seit Beginn der Coronapandemie haben deutlich mehr Versicherte der Techniker Krankenkasse (TK) aus Berlin und Brandenburg eine Ärztin oder einen Arzt per Video konsultiert.

Wurden 2019 nur 45 Videosprechstunden bei der Techniker Krankenkasse (TK) in Berlin abgerechnet, waren es 2022 bereits 107.916. Während der Coronapandemie hatte diese Zahl allerdings noch höher gelegen: 2021 hat die TK in der Hauptstadt 160.885 Onlinebehandlungen verzeichnet.

Von null auf mehr als 10.000

In Brandenburg ließen sich TK-Versicherte 2022 genau 10.314 Mal online beraten und behandeln, ein Jahr zuvor wurden von der TK allerdings noch 12.147 Videosprechstunden erfasst.

"Gerade in einem Flächenland wie Brandenburg können Videosprechstunden Patientinnen und Patienten lange Anfahrtswege und Zeit im Wartezimmer ersparen." Susanne Hertzer, TK-Chefin in Berlin und Brandenburg

Dass Videosprechstunden nicht noch häufiger genutzt werden, liegt vielfach auch am fehlenden Angebot. In einer bundesweiten Forsa-Umfrage für die TK gaben 49 Prozent der Befragten an, dass sie Online-Sprechzeiten gern nutzen würden, ihre Arztpraxis diese aber nicht anbietet. 55 Prozent sagten, sie wüssten nicht, wie man einen entsprechenden Termin vereinbaren kann. 

"Leider haben noch längst nicht alle die enormen Vorteile von Videosprechstunden erkannt. Gerade in einem Flächenland wie Brandenburg können sie Patientinnen und Patienten lange Anfahrtswege und Zeit im Wartezimmer ersparen", so Susanne Hertzer, Leiterin der TK in Berlin und Brandenburg. "Der im Digitalgesetz geplante Wegfall der Mengenbegrenzung für Videosprechstunden gibt dem Angebot durch die Arztpraxen hoffentlich einen deutlichen Schub." Bislang dürfen Ärztinnen und Ärzte maximal 30 Prozent ihrer Leistungen online erbringen - diese Obergrenze soll künftig wegfallen.

Die TK bietet ihren Versicherten schon lange digitale Unterstützung an. Über die App "TK-Doc" sind Ärztinnen und Ärzte zur Behandlung der Patientinnen und Patienten erreichbar. Die TK-OnlineSprechstunde wird inzwischen von vielen Versicherten genutzt. Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland, aus dem sich bisher die meisten Versicherten für das Angebot registrieren ließen. Berlin folgt auf dem zweiten Platz mit 2.188 Anmeldungen. Aus Brandenburg sind es seit Beginn 419. In der OnlineSprechstunde behandeln die Ärztinnen und Ärzte die TK-Versicherten über die TK-Doc-App. Falls sich die Symptome nicht für eine Fernbehandlung eignen, bekommen die Anrufenden Hinweise für die für sie passende Versorgung.