Mainz, 21. März 2024. Von starken Schmerzen - häufig während der Menstruation oder beim Geschlechtsverkehr - bis hin zur Unfruchtbarkeit: Endometriose kann viele verschiedene Symptome verursachen und wird daher auch als "Chamäleon der Gynäkologie" bezeichnet. Viele Betroffene wissen nicht, was hinter ihren Beschwerden steckt. Dadurch dauert es oft viele Jahre, bis die Diagnose Endometriose gestellt wird. Laut Auswertungen der Techniker Krankenkasse (TK) leben über 6.300 bei der TK versicherte Frauen in Rheinland-Pfalz mit der Diagnose Endometriose. Bundesweit sind es mehr als 160.000 TK-versicherte Frauen (Stand 2023). Experten schätzen, dass fast jede zehnte Frau in Deutschland von Endometriose betroffen ist. Es handelt sich hierbei um eine krankhafte Wucherung der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter.

Zufallsbefund Endometriose 

Endometriose wird oft erst nach längerer Zeit diagnostiziert, da es für starke Unterleibsbeschwerden viele Ursachen geben kann. Bei Frauen ohne Beschwerden ist die Diagnose einer Endometriose oft ein Zufallsbefund. Viele Frauen erfahren erst von ihrer Erkrankung, wenn sie aufgrund einer ausbleibenden Schwangerschaft einen Arzt aufsuchen. Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung in Rheinland-Pfalz, sagt dazu: "Vielen betroffenen Frauen und Mädchen wird vermittelt, dass ihre Beschwerden normal seien. Wenn aber der Leidensdruck nicht ernst genommen wird, kann dies zur psychischen Belastung werden. Die Auswirkungen einer Endometriose sind vielseitig und zeigen sich bei den Betroffenen je nach Lebensphase auf unterschiedliche Art und Weise. Es ist wichtig, jede Art von Beschwerden abklären zu lassen. Bei jungen Frauen und Mädchen stehen auch die Angehörigen in der Verantwortung, deren Beschwerden nicht herunterzuspielen. Eine erste Befundung kann die Hausärztin oder der Hausarzt durchführen und bei Verdacht an eine Gynäkologin oder einen Gynäkologen überweisen."

Die TK unterstützt ihre Versicherten 

Auch wenn das Bewusstsein für Endometriose in den letzten Jahren zugenommen hat, bleibt die Erkrankung oft unbehandelt. Diesen Umstand möchte die TK in Kooperation mit FEMNA Health ändern. Die Therapie- und Aufklärungsplattform hilft Betroffenen, Endometriose genauer zu verstehen und ihren Alltag mit der chronischen Krankheit besser zu meistern. FEMNA bietet ein Online-Programm, das sich an Menschen mit Verdacht auf oder mit der Diagnose Endometriose richtet. Die Betroffenen finden dort neben intensiver Wissensvermittlung auch Selbsthilfeangebote und Übungseinheiten wie beispielsweise Yoga oder Entspannungsmethoden zur Schmerzlinderung.

Das Chamäleon der Gynäkologie 

Die Ursache von Endometriose ist Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt und sich außerhalb der Gebärmutter ansiedelt. Das Hauptsymptom einer Endometriose sind Unterleibsschmerzen. Sie treten oft zusammen mit der Regelblutung, aber auch während oder nach dem Geschlechtsverkehr auf. Die Schmerzen können mal stärker, mal schwächer sein und in den Unterbauch, den Rücken und die Beine ausstrahlen. Sie werden oft als krampfartig erlebt und können von Übelkeit, Erbrechen und Durchfall begleitet sein. Wie sich die Schmerzen äußern, hängt auch davon ab, wo sich Endometriose-Herde in der Bauchhöhle festgesetzt haben.

Hinweis an die Redaktion

In Rheinland-Pfalz zählt die TK rund eine halbe Million Versicherte (Stand Januar 2024).