Ein wesentlicher Grund dafür ist die Trennung zwischen ambulantem und stationärem Sektor. Die Techniker Krankenkasse (TK) in Nordrhein-Westfalen (NRW) hat daher frühzeitig mit dem Aufbau integrierter Versorgungsnetze (IV) begonnen. Die TK möchte damit Menschen, die an Depressionen und Schizophrenie leiden, eine bessere Behandlung ermöglichen.

Seit dem Jahr 2007 besteht ein Kooperationsvertrag zwischen der TK und der LWL-Klinik Bochum.

Das umfassende Versorgungskonzept enthält die folgenden Module:

1.Aufnahmeuntersuchung,

2.Zusätzliche Quartalsuntersuchungen,

3.Zweitmeinungsverfahren bei unklaren Diagnosen und drohenden stationären Einweisungen,

4.Psychoedukationsgruppen,

5.Stabilisierung des Behandlungserfolges nach einem stationären Aufenthalt durch den niedergelassenen Facharzt,

6.Hochfrequente ambulante Behandlung im Krankenhaus zur Vermeidung eines teil- bzw. vollstationären Aufenthaltes,

7.Kriseninterventionen (bis zu 15 Terminen),

8.Ambulante Nachsorgegruppe in der Klinik beim Übergang der vollstationären zur ambulanten Behandlung

9.Häusliche Krankenpflege und Soziotherapie

10.Rehabilitation- und Sportgruppen

Wie Auswertungen des LWL-Forschungsinstituts belegen, konnten der Schweregrad beider Erkrankungen sowie die Suizidgefährdung reduziert und die stationäre Verweildauer deutlich verkürzt werden. Bei beiden Patientengruppen halbierte sich die Zahl der Krankenhausaufenthalte. Die Wiederaufnahmen bei den schizophrenen Erkrankungen reduzierten sich um 40 Prozent und bei den depressiven Erkrankungen um 50 Prozent.


Die Ergebnisse des IV-Vertrages zeigen, dass die Patientinnen und Patienten von der höheren Behandlungsqualität profitieren und Kosten bei der stationären Krankenversorgung gesenkt werden können.