Kiel/Flensburg, 31. Januar 2024. Mit einer modernen Herzdiagnostik startet in Schleswig-Holstein ein neues Versorgungsangebot. Ab dem 1. Februar können Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf eine Herzerkrankung eine schonende Alternative zur Herzkatheter-Untersuchung in Anspruch nehmen. Gemeinsam mit dem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Prüner Gang startet die Techniker Krankenkasse (TK) dieses neue Angebot an den MVZ-Standorten in Kiel und Flensburg. 

Mittels Computertomographie (Kardio-CT) sowie einer Magnetresonanztomographie (Kardio-MRT) wird der Zustand des Herzens und der Herzkranzgefäße bei diesem Verfahren genaustens untersucht - ohne einen invasiven Eingriff vornehmen zu müssen. Bisher wurde bei Verdacht auf eine Erkrankung von Herz und Herzkranzgefäßen in vielen Fällen ein Katheter in eine Arterie in der Leiste oder am Handgelenk eingeführt und bis zum Herzen vorgeschoben. Dieses Verfahren birgt ein gewisses Risiko und somit eine unnötige Belastung für die Betroffenen. Beim Kardio-MRT und Kardio-CT hingegen können dank Bildgebungsverfahren schnell Aussagen über zum Beispiel die Herzmuskeldurchblutung, Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen oder möglichen Entzündungen getroffen werden - und so ein invasiver Eingriff vermieden werden. 

"Gerade wenn es um Herzerkrankungen geht, sind die Sorgen der Betroffenen und ihrer Familien sehr groß. Daher ist ein schonendes Diagnostikverfahren umso wichtiger. So kann die Belastung deutlich verringert werden", sagt Sören Schmidt-Bodenstein, Leiter der TK-Landesvertretung Schleswig-Holstein. 

Risiken minimieren

Dr. Stephanie Lehrke-Strothotte vom MVZ Prüner Gang nimmt bei dem neuen Versorgungsangebot eine besondere Rolle ein. Sie ist Fachärztin für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Kardiologie sowie Fachärztin für Radiologie - eine Kombination zweier Fachrichtungen, die es nur selten gibt. Im Interview erklärt sie, warum diese Art des Diagnostikverfahrens so wertvoll ist: "Sowohl die Kardio-CT als auch die Kardio-MRT sind nicht-invasive Untersuchungsmethoden. Im Vergleich zu einer Herzkatheteruntersuchung entfallen damit die prozeduralen Risiken wie zum Beispiel Verletzungen im Bereich der Punktionsstelle oder durch den Katheter ausgelöste Herzrhythmusstörungen."

Dank der Möglichkeit, sich über Befunde auch per Telemedizin auszutauschen, kann Lehrke-Strothottes Expertise von ihrem Sitz in Flensburg auch an den Standort in Kiel gebracht werden. "Ein gemeinsames elektronisches Bildarchivierungssystem ermöglicht von beiden Standorten den Zugriff auf alle Untersuchungen und damit auch einen fachlichen Austausch. Im Hinblick auf die Versicherten können darüber hinaus telemedizinische Angebote zum Beispiel zur Befundbesprechung vorgehalten werden", erklärt die Fachärztin.

Hinweis für die Redaktion

Teilnehmen an dem neuen Versorgungsangebot können alle TK-Versicherten in Schleswig-Holstein, bei denen der Verdacht auf eine Koronare Herzkrankheit besteht und denen die Durchführung einer Linksherz-Katheter-Untersuchung empfohlen wurde. Auch Patienten mit V.a. eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) oder eine Herzmuskelerkrankung (Kardiomyopathie) können im Rahmen des Vertrages eine Kardio- MRT erhalten.