Mainz, 6. Februar 2024. Nach wie vor zählt die geplante Krankenhausreform zu den Mammut-Projekten der Gesundheitspolitik. Zwar besteht unter den maßgeblichen Akteuren weitestgehend Einigkeit, dass eine umfassende Modernisierung der stationären Strukturen dringend erforderlich ist, allerdings zeigt der derzeitige politische Diskurs, dass es noch unterschiedliche Vorstellungen hinsichtlich der Ausgestaltung gibt. Trotz dieser politischen Gemengelage stehen die Menschen in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland den Veränderungen, die mit einer Krankenhausreform verbunden wären, offenbar positiv gegenüber. Das zeigt eine bundesweit repräsentative Forsa-Befragung mit Teilergebnissen aus dem Ländergebiet Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, die im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) durchgeführt wurde. 

Qualität und Personalsituation ist für Menschen in Rheinland-Pfalz am wichtigsten

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte Teilnehmende, welche Kriterien ihres Erachtens wichtig sind, wenn sie für eine bevorstehende Behandlung oder Operation nach einem passenden Krankenhaus suchen. Das Ergebnis: 99 Prozent der Befragten in diesen drei Bundesländern gaben an, dass Qualität und Verfügbarkeit des Personals in der Klinik für sie "wichtig" oder sogar "sehr wichtig" sei. Direkt dahinter folgt das Kriterium der Erfahrung bei der Behandlung der entsprechenden Erkrankung: 97 Prozent der befragten Personen erachteten dies als "wichtig" oder "sehr wichtig". Die Erreichbarkeit der Klinik, zum Beispiel mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln, schätzen knapp drei Viertel (74%) als "wichtig" oder "sehr wichtig" ein. Die Nähe zum Wohnort (64%), Qualität des Essens (51%), großzügige Besuchszeiten (44%) und Ausstattung der Zimmer (41%) wurden seltener als "wichtig" oder "sehr wichtig" angegeben.

Eindeutig: Behandlungsqualität sticht Wohnortnähe

Auch wenn die Befragten sich vor einer aufwändigen Behandlung entscheiden könnten zwischen einem wohnortnahen, nicht spezialisierten Krankenhaus und einer weiter entfernten aber spezialisierten Klinik, war das Votum der Menschen in Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland eindeutig: 92 Prozent würden sich für die spezialisierte Klinik entscheiden. Bei lediglich sechs Prozent der Interviewten fiele die Wahl auf das näher gelegene, nicht spezialisierte Krankenhaus.

"Bereits im Vorfeld der rheinland-pfälzischen Landtagswahlen 2021 hatten wir eine Befragung durchführen lassen, die ein ähnliches Bild zeichnete: Auch damals gaben 92 Prozent der Befragten an, dass Qualität gegenüber Wohnortnähe für sie Priorität habe. Angesichts dieses, über die Jahre hinweg, doch sehr stabilen Meinungsbildes darf man annehmen, dass die Menschen hier im Land um die Realitäten, wie Fachkräftemangel, knappen finanziellen Ressourcen und dem demografischen Wandel wissen. Daher dürfte man auch eine hohe Akzeptanz  für Strukturreformen erwarten, deren Kernziele mehr Qualität, Effizienz und Bedarfsorientierung sind," so Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung Rheinland-Pfalz.

Hinweis für die Redaktion

Für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im November und Dezember 2023 bundesweit insgesamt 1.405 Personen ab
18 Jahre (mind. 200 Personen pro Ländergebiet) mit anschließender Proportionalisierung der Gesamtergebnisse. Die hier ausgewiesenen Teilergebnisse beziehen sich auf - die Region Rhein, Main, Saar; also die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, wo 200 Menschen befragt wurden.