Mainz, 23.10.2023. "Die geplante Krankenhausreform gehört zu den größten gesundheitspolitischen Herausforderungen der kommenden Jahre. Im Spannungsfeld zwischen einem zunehmenden Fachkräftemangel und einer immer älter werdenden Gesellschaft geht es um die Kernfrage, wie Menschen künftig bedarfsgerecht und auf hohem Qualitätsniveau versorgt werden können", erklärt Jörn Simon, Leiter der rheinland-pfälzischen Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK). "Ein hohes Maß an Spezialisierung zählt meines Erachtens zu den Schlüsselkriterien, um eine adäquate Behandlungsqualität weiterhin gewährleisten zu können", so Simon weiter.

Mehrheit würde Klinik mit umfassender Erfahrung wählen

Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa, welche die TK im Vorfeld der letzten Landtagswahlen 2021 durchführen ließ, verdeutlicht, dass auch für die Mehrheit der Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer eine höhere Spezialisierung wichtig ist: 93 Prozent der Befragten im Land würden für den Fall, dass bei ihnen eine anspruchsvolle Operation anstünde, eine Klinik bevorzugen, die hinsichtlich des Eingriffs über eine umfassende Erfahrung verfügt - selbst wenn dafür ein weiterer Anfahrtsweg in Kauf genommen werden müsste. Lediglich sechs Prozent priorisieren das Kriterium der Wohnortnähe. 

Behandlungsqualität sollte von objektiven Daten belegt sein

Die Befragung zeigt auch, dass das Thema "Behandlungsqualität" eines Krankenhauses für die Interviewten von großer Bedeutung ist. Mehr als neun von zehn (92 Prozent) gaben an, dass es ihnen "wichtig" bzw. "sehr wichtig" sei, dass die Behandlungsqualität von objektiven Daten belegt ist. Die Mehrheit der Teilnehmenden (91 Prozent) erachteten es darüber hinaus als "wichtig" bzw. "sehr wichtig", dass eine Klinik eine möglichst geringe Zahl von Komplikationen aufweist. Die reine Anzahl der durchgeführten Operationen hielten noch 83 Prozent der befragten Menschen im Land für "wichtig" oder gar "sehr wichtig". 

Historisch gewachsene Strukturen müssen angepasst werden

"Für mich zeigt dieses Befragungsbild, dass unter den Bürgerinnen und Bürgern durchaus ein großes Verständnis dafür vorhanden ist, dass die historisch gewachsenen Strukturen des stationären Sektors dem heutigen Bedarf angepasst werden müssen, um Menschen qualitativ adäquat versorgen zu können. Dies sollte dazu ermutigen, die Krankenhausreform konsequent unter dem Aspekt der Qualitätsorientierung mit dem Patientenwohl im Mittelpunkt umzusetzen", appelliert der TK-Landesvertretungsleiter.

Hinweis für die Redaktion:

Die Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) wurde vom Meinungsforschungsinstitut Forsa vom 11. bis 25. Januar 2021 durchgeführt. Die angegebenen Zahlen beziehen sich auf Rheinland-Pfalz. Die Befragten repräsentieren einen Querschnitt der volljährigen Bevölkerung in Rheinland-Pfalz.