Stark gegen Migräne und Kopfschmerz
Artikel aus Schleswig-Holstein
Kopfschmerzzentrum, Migräne-App und Kopfschmerz-Buch für Kinder: Die TK-Landesvertretung in Schleswig-Holstein engagiert sich vielfältig gegen Migräne und Kopfschmerzen im Land.

Zwei von drei Erwachsenen in Deutschland leiden zumindest zeitweilig unter Kopfschmerzen. Von den rund 47 Millionen Betroffenen durchleben etwa 18 Millionen eine Migräne. Um diesen Menschen zu helfen und ihre Lebensqualität zu steigern, engagiert sich die TK ganz aktiv bei der Versorgung von Migränepatientinnen und -patienten. Dabei geht es um mehr als die bestmögliche Therapie. Es geht um präventive Maßnahmen, um Eigenverantwortlichkeit und um medizinische Weiterbildung für Ärztinnen und Ärzte.
Weniger Kopfschmerztage dank Migräne-App
Die Migräne-App ist ein Meilenstein in der Versorgung von Betroffenen. Sie wurde von der Schmerzklinik Kiel und der TK entwickelt. Die App unterstützt die Patientinnen und Patienten dabei, ihre Krankheit und die dazugehörigen Anfälle und Medikation im Blick zu behalten. Das digitale Kopfschmerz-Tagebuch sorgt für mehr Selbstmanagement und fördert die Eigenverantwortlichkeit. Betroffene sind der Krankheit nicht einfach ausgeliefert, sondern können aktiv etwas tun. Integriert sind außerdem wertvolle Informationen sowie Entspannungsprogramme zur Vorbeugung. Dank der Migräne-App konnten sogar die Schmerztage nachweislich reduziert werden - und zwar von 13,3 auf zehn Tage im Monat. Dies zeigt eine Befragung aus dem Jahr 2018.
Erweiterung der Migräne-App
Die app-basierte Unterstützung zur Versorgung von Migränepatientinnen und -patienten in Schleswig-Holstein und ganz Deutschland wurde 2022 erweitert - und zwar um ein Modul mit gezielten physiotherapeutischen Übungen. Schulungen von Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten in ganz Schleswig-Holstein sollen zudem dazu beitragen, Nackenschmerzen und Bewegungseinschränkungen bei Migräne früh zu erkennen und präventiv tätig zu werden. Diese können in Wechselwirkung mit der Häufigkeit und Intensität der Migräne stehen.
Die Erweiterung ist ein Gemeinschaftsprojekt von der Schmerzklinik Kiel, dem Institut für Gesundheitswissenschaften/Fachbereich Physiotherapie der Universität zu Lübeck in Kooperation mit dem Institut für Allgemeinmedizin sowie der TK-Landesvertretung Schleswig-Holstein. Es wird gefördert aus dem Versorgungssicherungsfonds des Landes Schleswig-Holstein.
Migräne-Betroffene leiden oft über viele Jahre, bis sie eine adäquate Behandlung erhalten.
Kopfschmerznetzwerk für ganz Deutschland
Oftmals durchleben Betroffene eine regelrecht Ärzte-Odyssee, bis sie schließlich richtig diagnostiziert und therapeutisch behandelt werden. Das Kopfschmerznetzwerk soll hier Abhilfe schaffen. Gemeinsam mit der Schmerzklinik Kiel, dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) und mit niedergelassenen Schmerztherapeutinnen und Schmerztherapeuten hat die TK ein Netzwerk aufgebaut, das wirksame Hilfe bei schweren chronischen Kopfschmerzen und Migräne bietet.
Migränestudium an der Uni Kiel gestartet
Damit auch zukünftig eine optimale Versorgung mit fachkundigem Personal sichergestellt ist, wurde an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel 2021 der neue Studiengang "Master of Migraine and Headache Medicine" eingeführt. Initiiert von dem Leiter der Schmerzklinik Kiel, Prof. Hartmut Göbel, lernen die Studierenden im zweijährigen Masterstudium, wie sie Betroffene ganzheitlich betreuen können. Auch die TK unterstützt das Migräne-Studium, in dem der Leiter der TK-Landesvertretung Schleswig-Holstein eines der Module als Lehrender übernimmt.
Kopfschmerzen bei Kindern
Auch Kinder leiden bereits unter Kopfschmerzen und Migräne. Dies zu erkennen, ist allerdings nicht immer ganz einfach. Denn die Beschwerden sehen oftmals anders aus als bei Erwachsenen. Außerdem fehlt es den ganz Kleinen mitunter an Begriffen für diese unbekannten Schmerzen. Deshalb unterstützt die TK das Buch "Kopfweh ade", welches von der Autorin Eva Ernst in Zusammenarbeit mit der Schmerklinik Kiel herausgegeben wurde. Auf kindgerechte Art wird die Erkrankung in dem Buch behandelt.