Schwerin, 12. April 2024. In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der gemeldeten Behandlungsfehler gestiegen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK). Demnach haben sich im vergangenen Jahr 108 Versicherte mit dem Verdacht auf einen Behandlungsfehler an die Kasse gewandt. Das sind rund 38 Prozent mehr Verdachtsfälle als im Vorjahr (2022: 78 Fälle).

"Erfahrungsgemäß zeigt sich bei etwa jedem dritten Fall ein Hinweis auf einen erwiesenen Behandlungsfehler. Daher ist es wichtig im Gesundheitswesen eine offene Fehlerkultur zu etablieren und zu fördern. Außerdem kann die geplante Krankenhausreform und die darin angedachte konsequente Spezialisierung der Kliniken einen erheblichen Beitrag zur Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten leisten", betont Manon Austenat-Wied, Leiterin der TK-Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern.

Behandlungsfehler nach Facharztgruppen

Bundesweit haben sich 6509 TK-Versicherte an die Kasse gewandt, weil sie bei sich einen Behandlungsfehler vermuteten. Die Auswertung zeigt, dass sich die meisten Verdachtsfälle der Behandlungsfehler auf die chirurgische (33 Prozent) und zahnmedizinische Behandlung (17 Prozent) entfallen. Danach folgen Behandlungen in der Allgemeinmedizin (8 Prozent) und der Geburtshilfe/Gynäkologie (8 Prozent).

Prüfung durch kostenloses Gutachten

"Die Beurteilung, ob Probleme bei einer Behandlung auf eine fehlerhafte Entscheidung zurückzuführen sind, stellt für Betroffene ohne medizinische Fachkenntnisse oft eine Herausforderung dar. Aus diesem Grund unterstützen wir unsere Versicherten, zum Beispiel indem wir für sie ein kostenloses Gutachten beim Medizinischen Dienst (MD) anfordern können", so Austenat-Wied.

Die TK setzt sich intensiv dafür ein, dass Fehler in der medizinischen Behandlung von Anfang an vermieden werden. Ziel ist, eine gute und sichere Behandlung zu gewährleisten. Dafür bietet die TK zahlreiche Informationen rund um das Thema Patientensicherheit .