Mainz, 23. Oktober 2023. In Rheinland-Pfalz erkranken jährlich rund 3.400 Frauen an Brustkrebs. Er ist mit rund 30 Prozent aller Krebsfälle mit Abstand die häufigste Krebsart bei Frauen. Etwa jede achte Frau in Deutschland erkrankt im Laufe ihres Lebens daran. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter. "Die gute Nachricht ist, dass Brustkrebs in vielen Fällen, wenn er rechtzeitig erkannt und behandelt wird, heilbar ist", sagt Jörn Simon, Leiter der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) in Rheinland-Pfalz. 2021 sind im Bundesland 955 Frauen daran verstorben, die Sterberate sinkt seit Jahrzehnten, was laut der Deutschen Krebsgesellschaft mit verbesserter Früherkennung und fortschrittlicheren Behandlungsmethoden zu tun hat. Im Jahr 2006 lag sie noch bei 25,2 pro 100.000 Einwohnern, 2021 betrug sie 20,4.

Jede zweite Anspruchsberechtigte geht zur Mammographie

In Rheinland-Pfalz werden Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre zum Mammographie-Screening eingeladen, da Frauen in dieser Altersgruppe am häufigsten von Brustkrebs betroffen sind. Die Inanspruchnahme ist im Vergleich mit anderen Vorsorgeuntersuchungen recht hoch, wie die TK-Landesvertretung mitteilt. "Wir hatten unter unseren Versicherten 2021 eine Inanspruchnahme von 26,5 Prozent und im Jahr 2022 von 25,5 Prozent. Somit hat über den Zwei-Jahres-Zeitraum hinweg gut jede zweite anspruchsberechtigte Frau die Röntgenuntersuchung der Brust wahrgenommen", erklärt Simon. "Vieles spricht dafür, dass es gut wäre, wenn noch mehr Frauen das Angebot annähmen, aber es sollte vor allem eine ‚informierte Entscheidung‘ getroffen werden, sprich die Frauen sollten sich im Vorfeld über alle Vor- und Nachteile des Screenings informieren", ergänzt der TK-Landeschef.

Ausweitung des Screening-Programms ab 2024

Kürzlich hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) eine Ausweitung des Mammographie-Screening-Programms für Frauen von 70 bis 75 Jahren beschlossen. Voraussichtlich ab 1. Juli 2024 können als Übergangslösung Anmeldungen bei den sogenannten Zentralen Stellen vorgenommen werden. Dort wird geprüft, ob die letzte Mammographie mindestens 22 Monate zurückliegt und die Frau anspruchsberechtigt ist. Da durch die Ausweitung des Programms rund 2,5 Millionen Frauen zusätzlich einen Anspruch auf Teilnahme haben, wird es bis zur Versendung der automatischen Einladung mit Terminvorschlag voraussichtlich noch bis 2026 dauern, heißt es beim GBA. 

Hinweis für die Redaktion:

Mammographie-Screening: Ausweitung des Programms für Frauen von 70 bis 75 Jahren