Mit 65 Jahren, da fängt das Leben an: Zahl der "Sil­ver-Worker" in Rhein­land-Pfalz steigt

Mainz, 19. Juli 2023. Immer mehr Menschen bleiben scheinbar länger im Berufsleben. So ist die Zahl der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Rheinland-Pfalz über 65 Jahre von September 2021 auf September 2022 um über 15 Prozent gestiegen. Demnach befanden sich im Jahr 2022 über 23.000 Menschen, die 65 Jahre oder älter sind, in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Die sogenannten "Silver-Worker" sind mit einem Prozentanteil von 60,8 Prozent (14.258) überwiegend männlich. Bei den Frauen gehen hingegen nur 39,2 Prozent (9.177) einer Beschäftigung im höheren Alter nach, berichtet die Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) in Rheinland-Pfalz und beruft sich auf die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. 

Wertschätzung besonders wichtig

"Dass viele Menschen sich dafür entscheiden, erst später das Berufsleben zu verlassen, kann unterschiedliche Gründe haben", erklärt Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung. "Wertschätzung spielt hierbei eine große Rolle, da gerade bei dieser Altersgruppe wertvolle Erfahrungen und Fertigkeiten, sogenanntes Humankapital, angehäuft ist. Somit können gerade diese Arbeitskräfte ihr jahrelang angesammeltes Wissen an die nächste Generation weitergeben und gleichzeitig fällt es dem älteren Semester oft leichter, in kleinen Schritten aus dem Berufsleben auszusteigen. In allen Fällen ist es lohnend, sich um diesen "Silberschatz" der Arbeitswelt zu bemühen." 

TK bietet Demografiemanagement an

Um "Silver-Workern" ein möglichst passendes Arbeitsumfeld zu ermöglichen, bietet die TK ein Demografiemanagement an. Dieses Angebot des betrieblichen Gesundheitsmanagements richtet sich an Entscheider und Entscheiderinnen sowie Führungskräfte und beinhaltet Mitarbeiterbefragungen sowie Gesundheitszirkel und Fokusgruppen zum Thema altersgerechte Arbeit und Erhaltung der Arbeitsfähigkeit. Zudem können Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus dem Unternehmen zu Demografieberatenden ausgebildet werden und somit nachhaltig die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit der jüngeren sowie älteren Beschäftigen stärken. 

"Gerade im Hinblick auf den demografischen Wandel und Fachkräftemangel ist es in unser aller Interesse, älteren Beschäftigen ein möglichst angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen. Es ist somit auch ein Anliegen der Kassen und der Unternehmen, altersgerechte Arbeitsbedingungen herzustellen und zu erhalten", so Simon.