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Frau beim Waldbaden sitzt auf einer Bank umgeben von Bäumen und blickt auf Berggipfel
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Die Wege des Waldes unter den lichten Baumkronen erkunden. Die Schattenspiele des Blätterdachs bewundern, die leuchtenden Fingerhüte und mächtigen Farne. Schmetterlinge, Käfer, Ameisen und andere Insekten beobachten. Den Bach rauschen hören und die Vögel singen. Dass Wald, Wiesen und Wasser der Gesundheit guttun, belegen unzählige Studien (z.B "Forest Bathing and Nature Therapy" von 2017). In Japan, das in Sachen Waldmedizin zu den Vorreitern gehört, ist das "Waldbaden" - japanisch Shinrin Yoku - darum mittlerweile ein Teil der nationalen Gesundheitsfürsorge. Und auch hierzulande erfreut sich das immersive Erlebnis im Grünen immer größerer Beliebtheit. 

Warum Waldbaden so gesund ist

Die Studien zeigen, dass ein Aufenthalt in der Natur diverse gesundheitsfördernde Effekte hat - körperlich wie auch mental. Zum Beispiel: 

  • 15 Minuten Spazierengehen im Wald reduziert das Stressempfinden, senkt den Blutdruck, die Herzfrequenz und vermindert Stresshormone im Blut. Ein Spaziergang in der Innenstadt hat diese Effekte nicht, wohl aber der Gang durch einen Park. Neben Ihrer Gesundheit können Sie dabei zusätzlich auch etwas für das Portemonnaie tun: Mit der TK-Fit-Challenge aus der TK-App für jeden gelaufenen Schritt Bonuspunkte sammeln und gegen attraktive Prämien eintauschen - ein Spaziergang, der sich doppelt lohnt. 
  • Die Therapie von schweren Depressionen wirkt besser, wenn sie zum Teil im Wald stattfindet. 
  • Patientinnen und Patienten werden nach einer Operation schneller gesund und brauchen weniger Schmerzmittel, wenn sie durchs Fenster Bäume sehen, anstatt einer Hauswand.
  • Waldbaden - also das bewusste Erleben und Genießen des Waldes - stärkt das Immunsystem und führt zu mehr körpereigenen Killerzellen. Forscher um den japanischen Professor Qing Li vermuten, dass Botenstoffe der Bäume, sogenannte Terpene, dafür verantwortlich sind.
  • Deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellten fest, dass bei Menschen, die nahe am Wald wohnen, eine Hirnregion physiologisch besonders gesund ist, die bei der Stressverarbeitung eine große Rolle spielt: der Mandelkern, auch Amygdala genannt. Dieses Phänomen bleibt bestehen, auch wenn man Bildung und Einkommen statistisch herausrechnet.
Wir wissen, dass Menschen im grünen Umfeld schneller gesund werden. Angela Schuh, Professorin für Public Health und Versorgungsforschung, München

Was der Wald für uns tut

Gut für uns ist der Wald aber auch durch ganz andere Effekte. Zum Beispiel: Bäume filtern und reinigen die Luft und schützen den Boden vor Erosion. Sie bringen Abkühlung an heißen Tagen und nehmen dauerhaft Kohlendioxid auf. Wie die Ozeane gelten sie deshalb als CO2-Senke. Sie reichern die Luft mit Sauerstoff an. Ein gesunder, naturnaher Wald speichert zudem viel Wasser, zum Beispiel nach Starkregen oder Überschwemmungen. Das kommt dem Grundwasser, den Bächen und Flüssen zugute, wenn es einmal trockener ist.

Kühlung an heißen Sommertagen

Im Schatten der Baumkronen ist es im Wald an heißen Tagen um bis zu acht Grad Celsius kühler als in der Stadt. Gegenüber dem freien Land sind es immerhin bis zu sechs Grad Celsius Unterschied. Und auch in der Stadt bringen gesunde, große Bäume Kühle. Sie spenden Schatten und verdunsten Wasser; zudem reflektieren ihre Blätter die kurzwelligen Sonnenstrahlen. Das senkt die Temperatur unter ihren breiten Kronen spürbar ab.

Wald ist nicht gleich Wald 

Damit der Wald weiterhin all diese Funktionen und mehr erfüllen kann, muss er in seiner Vielfalt erhalten werden. Nachhaltig wirtschaftende Forstexpertinnen und Forstexperten streben deshalb naturnahe Wälder mit Mischwald, Totholz, jungen und alten Bäumen an - anstatt Plantagen, die nur aus Fichten und Kiefern bestehen. Sie setzen auf schonenden Holzschlag statt intensiver Ernte mit schweren Maschinen, die den empfindlichen Waldboden verdichten. Dass dies gelingt, zeigt zum Beispiel das preisgekrönte Projekt "Lübecker Stadtwald". Hier werden trotz waldwirtschaftlicher Nutzung Eingriffe in das natürliche Wachstum auf das Nötigste beschränkt. Ein Teil der Fläche bleibt wildem, naturbelassenen Wald vorbehalten. Dieses Konzept erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den B.A.U.M.-Umweltpreis 2018.

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