Magdeburg, 18. August 2023. In Sachsen-Anhalt werden bei Erkältungskrankheiten immer weniger Antibiotika verordnet. Wie die Techniker Krankenkasse (TK) unter Berufung auf eigene Daten mitteilte, lag die Quote im vergangenen Jahr bei knapp neun Prozent und entsprach damit exakt dem Bundeswert. Fünf Jahre zuvor, im Jahr 2017,  erhielten im Bundesland noch rund 30 Prozent, und im Bundesdurchschnitt 24 Prozent der bei der Kasse versicherten Erwerbspersonen bei einer ärztlich diagnostizierten Erkältung ein entsprechendes Medikament.

"Es ist begrüßenswert, dass Sachsen-Anhalt mit dieser deutlich rückläufigen Tendenz jetzt auf Bundesniveau angekommen ist. Da jeder Einsatz die Bildung von Resistenzen fördern kann, sollten Antibiotika immer mit Bedacht und nur dann eingesetzt werden, wenn sie wirklich notwendig sind", so Steffi Suchant, Leiterin der TK-Landesvertretung Sachsen-Anhalt.

Antibiotika bei viralen Infekten wirkungslos 

Antibiotika helfen nur gegen Bakterien . Bei viralen Infekten, wozu die allermeisten Erkältungskrankheiten gehören, sind sie wirkungslos. Suchant: "Deshalb ist es aus unserer Sicht sehr positiv, dass sich der Trend zu weniger Verschreibungen bei Erkältungen auch in Sachsen-Anhalt weiter fortsetzt." 

Im Ländervergleich am seltensten wurden 2022 in Sachsen und Brandenburg mit 6,5 beziehungsweise 7,0 Prozent Antibiotika bei Erkältungen verschrieben. Am häufigsten fanden sie sich im Saarland und in Rheinland-Pfalz  mit 11,4 beziehungsweise 10,5 Prozent auf den ärztlichen Verordnungen.

Hinweis für die Redaktion

Die Arzneimittel-Daten stammen aus dem Gesundheitsreport 2023 , in dem unter anderem die Arzneimittelverordnungen der rund 5,6 Millionen bei der TK-versicherten Erwerbspersonen (Berufstätige und ALG 1-Empfängerinnen und -Empfänger), davon rund 63. 000 mit Wohnsitz in Sachsen-Anhalt.