Bremen, 6. September 2023. Bei Erkältungen werden den Patientinnen und Patienten im Land Bremen immer weniger Antibiotika verschrieben. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Arzneimittelverordnungen der bei der Techniker Krankenkasse (TK) versicherten Erwerbspersonen in Bremen und Bremerhaven. So bekamen im vergangenen Jahr etwa acht Prozent ein entsprechendes Rezept bei einer ärztlich diagnostizierten Erkältung - ein neuer Tiefststand. Bundesweit lag der Anteil bei rund neun Prozent.

Fünf Jahre zuvor, im Jahr 2017, erhielten in Bremen und Bremerhaven noch 22 Prozent, und im Bundesdurchschnitt rund 24 Prozent ein entsprechendes Medikament bei einer Erkältung.

"Es ist erfreulich, dass sich der Trend zu weniger Verschreibungen von Antibiotika bei Erkältungen fortsetzt, denn bei viralen Infektionen, wozu die meisten Erkältungskrankheiten gehören, sind Antibiotika wirkungslos", sagt Sabrina Jacob, Leiterin der TK-Landesvertretung Bremen. Da jeder Einsatz die Bildung von Resistenzen fördern könne, sollten Antibiotika immer mit Bedacht und nur dann eingesetzt werden, wenn sie wirklich notwendig seien, so Jacob weiter.

Hinweis für die Redaktion

Die Arzneimittel-Daten stammen aus dem TK-Gesundheitsreport 2023 , in dem unter anderem die Arzneimittelverordnungen der 34.000 bei der TK im Land Bremen versicherten Erwerbspersonen ausgewertet werden. Dazu zählen neben den Erwerbstätigen auch die Empfängerinnen und Empfänger von Arbeitslosengeld I.
Mehr Informationen zum Thema gibt es auf tk.de unter dem Stichwort Antibiotika. Informationen zu "DART 2030", der Antibiotika-Resistenz-Strategie der Bundesregierung, gibt es ebenfalls online.