Gute Qualität in der Gesundheitsversorgung - Was genau verstehen wir darunter? Ein Blick in die Wissenschaft sowie in die Praxis zeigt, dass uns bislang ein einheitliches Verständnis von Versorgungsqualität im Gesundheitswesen fehlt. 

Unterschiedliche Blickwinkel

Aus der Perspektive verschiedener Akteure im Gesundheitswesen wurde der Frage auf den Grund gegangen, wie Versorgung qualitativ verbessert werden kann. Dazu hatte die TK ihren Beauftragten für Patientensicherheit, Hardy Müller, sowie den Freiburger Professor Stefan Schmidt in das Literaturhaus eingeladen. Mit Videostatements von Karin Maag, unparteiisches Mitglied im Gemeinsamen Bundesausschuss, sowie dem stellvertretende Vorsitzenden des Vorstands der TK, Thomas Ballast, wurden weitere wichtige Sichtweisen eingebunden.

Qualitativ hervorragende Versorgung gestalten

Wie kann eine qualitativ hervorragende Versorgung aus Sicht einer Krankenkasse gestaltet werden? Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK, gibt in seinem Videostatement Antworten aus Kassensicht.

Qualität ist auch eine Haltungsfrage. Eine gute Fehlerkultur hilft Fehler zu vermeiden, statt Schuldige zu suchen. Thomas Ballast

Qualität in der Versor­gung

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Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK, über Qualität in der Versorgung.

Mit Sicherheit gut versorgt

Der TK-Beauftragte für Patientensicherheit, Hardy Müller, beschreibt in seinem Impulsvortrag, wie die TK mit dem Thema Patientensicherheit umgeht. Als erste Kasse überhaupt hat die TK speziell für dieses Thema einen Beauftragten institutionalisiert. 

In der Patientenversorgung passieren vermeidbare Fehler und kritische gesundheitliche Schäden, die verhindert werden können. Als Beispiel nennt er die Zahl der Todesfälle wegen einer Sepsis. Jährlich sterben in Deutschland über 75.000 Menschen an einer Blutvergiftung. Davon gelten 15.000 bis 20.000 Fälle als vermeidbar, würde man sie früher erkennen oder durch Impfung und Prophylaxe von Krankenhausinfektionen verhindern.

Auch wenn schon viel getan wird, gehört Deutschland nicht zur "Spitze" der Bewegung. Hardy Müller

Hardy Müller

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Beauftragter für Patientensicherheit der Techniker Krankenkasse

Müller betonte, dass alles getan werden muss, um Fehler zu vermeiden. Hier können Behandelnde und Krankenhäuser einen Beitrag leisten, genauso wie Krankenkassen, Wissenschaft, Verwaltung und Ministerien.

Maßgebliche Rolle der Selbstverwaltung

Der Selbstverwaltung kommt im Kontext der Sicherstellung von hoher und bundesweit einheitlicher Versorgungsqualität und Patientensicherheit eine maßgebliche Rolle zu. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) übernimmt dabei eine besondere Rolle. Denn der G-BA ist parteipolitisch neutral, arbeitet unabhängig von Legislaturperioden, verfügt über hohe Fachkenntnis und Umsetzungsexpertise und verfolgt keine kommerziellen Interessen.

Karin Maag ist unparteiisches Mitglied im G-BA und verdeutlicht, dass die Themen Patientensicherheit und Qualität sehr gut beim G-BA aufgehoben sind. Für sie ist es besonders wichtig, dass die Menschen bzw. die Betroffenen in Entscheidungsprozesse mitgenommen werden müssen, um Akzeptanz für die Entscheidungen zu generieren.

Es ist entscheidend, dass die Menschen in Entscheidungsprozesse mitgenommen werden. Karin Maag

Versor­gungs­qua­lität und Pati­en­ten­si­cher­heit

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Interview mit Karin Maag, unparteiisches Mitglied des G-BA, über die Arbeit des G-BA.

Achtsamkeit als Ressource für Gesundheitsberufe

Für die Behandlungsqualität ist das persönliche Befinden der Ärztinnen und Ärzte sowie des Pflegepersonals von großer Bedeutung. Professor Stefan Schmidt, Leiter der Sektion Systemische Gesundheitsforschung am Universitätsklinikum Freiburg, forscht u.a. zu achtsamkeitsbasierter Stressreduktion und ihrem Nutzen für die Gesundheit. 

Es ist erschreckend, dass Menschen, die uns gesund machen wollen, durch die Bedingungen selbst erkranken. Prof. Stefan Schmidt

Für ihn ist es erschreckend, dass Menschen, die uns gesund machen wollen, durch die Bedingungen selbst erkranken. Er ist überzeugt, dass Achtsamkeit und Empathie ihnen helfen kann.

Prof. Dr. Stefan Schmidt

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Leiter der Sektion Systemische Gesundheitsforschung am Universitätsklinikum Freiburg

Fotoalbum

Für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer und natürlich auch für diejenigen, die nicht dabei sein konnten, haben wir ein Fotoalbum vom Frühlingsempfang zusammengestellt. Schauen Sie doch einfach mal rein. 


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