Hamburg, 4. Juli 2025. Bis zu 80 Prozent aller Schwangerschaften bundesweit gelten als Risikoschwangerschaft - zum Beispiel auf Grund des Alters der Mutter. Zugleich werden andere Risiken bislang gar nicht gewichtet. In einer aktuell laufenden Online-Umfrage können Frauen, die schwanger waren, noch bis zum 10. Juli 2025 von ihren Erfahrungen mit der Risikoeinstufung berichten. Die Befragung ist Teil eines Projekts der Charité - Universitätsmedizin Berlin, des Universitätsklinikums Bonn und der Techniker Krankenkasse (TK), um die Schwangerenvorsorge zu verbessern. Das Projekt wird den seit fast 40 Jahren kaum aktualisierten geltenden Risikokatalog präziser erfassen und einzelne Risikofaktoren gewichten. Ziel ist ein neuer, objektiver Risikoscore, der nicht nur das Risiko für Mutter und Kind reduziert, sondern auch hilft, unnötige Verunsicherungen zu vermeiden.

"Die große Resonanz auf die laufende Umfrage zeigt, wie wichtig das Thema für viele Frauen ist. In einer Zeit, in der immer mehr Frauen ihr erstes Kind später gebären, hinterfragen Betroffene beispielsweise den Risikofaktor Alter", sagt der Projektverantwortliche für die TK, Dr. Udo Schneider. Unter der Leitung von Prof. Felix Balzer und Dr. Silke Wegener von der Charité - Universitätsmedizin Berlin werden neben der Online-Umfrage in zwei Phasen mehr als 100.000 Datensätze ausgewertet, um den neuen Risikoscore zu entwickeln und zu evaluieren.

Das Projekt mit dem Titel "FeMaR - Analyse der fetomaternalen Risikofaktoren zur Etablierung eines Risikoscores für Schwangerschaftskomplikationen" wird vom Innovationsfonds über einen Zeitraum von drei Jahren mit insgesamt ca. 1,4 Millionen Euro gefördert.