Ein zentrales Element der Krankenhausreform ist die Einteilung der Leistungen der Krankenhäuser in Leistungsgruppen. In Niedersachsen konnten die Kliniken ihre Leistungen bis zum 30. Juni 2025 an das niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung melden und entsprechende Leistungsgruppen beantragen.

Damit ist Niedersachsen wieder einmal Vorreiter bei der Umsetzung der Reform. Sabrina Jacob, kommissarische Leiterin TK-Landesvertretung Niedersachsen

Damit ist Niedersachsen wieder einmal Vorreiter bei der Umsetzung der Reform. Die Zuweisung von Leistungsgruppen durch das Land Niedersachsen ermöglicht im nächsten Schritt eine strukturierte Ausrichtung der Kliniklandschaft. So lässt sich eine gezielte Konzentration von spezialisierten Leistungen in dafür qualifizierten Häusern umsetzen. Dies begrüßen wir ausdrücklich. Es ist ein wichtiges Qualitätsinstrument und nicht zuletzt auch Angesicht begrenzter Fachkräfte zwingend notwendig. Spannend wird allerdings noch, wie sich die geplanten Änderungen von Bundesgesundheitsministerin Warken an der Krankenhausreform, auf den jetzigen Planungsstand in unserem Bundesland auswirken werden.

Ein kürzlich veröffentlichtes Gutachten des niedersächsischen Sozialministeriums zum Stand der Krankenhausversorgung zeigt nun, dass die Krankenhausstandorte für die meisten Regionen und Leistungsgruppen gut bis sehr gut erreichbar sind. Auch im Bereich der Notfallversorgung ist die Erreichbarkeit von Krankenhausstandorten flächendeckend gegeben. In dünn besiedelten ländlichen Regionen sind die Fahrzeiten zum nächsten Versorger teils deutlich länger. Dem gegenüber gibt es besonders in Ballungsgebieten, wie der Region Hannover oder dem Raum Braunschweig, viele Anbieter in unmittelbarer Nähe. 

Sabrina Jacob

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Leiterin TK-Landesvertretung Bremen und kommissarische Leiterin TK-Landesvertretung Niedersachsen

Für die weiteren Schritte bedeuten die Ergebnisse aus unserer Sicht, dass nun mutige Entscheidungen für die weitere Umsetzung der Leistungsgruppenstrategie gefordert sind, um die Leistungsgruppen gezielt und bedarfsorientiert zuzuteilen. Denn: Eine hohe Zentralisierung verbessert die Qualität in der Patientenversorgung und die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser. 

Eine hohe Zentralisierung verbessert die Qualität in der Patientenversorgung und die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser. Sabrina Jacob, kommissarische Leiterin TK-Landesvertretung Niedersachsen

Der Investitionsstau in Niedersachsen ist immer noch groß. Daher sind die zusätzlichen rund 400 Millionen Euro für 2025 und 2026, die Niedersachsen steuerfinanziert aus dem Transformationsfonds erhalten soll ein gutes Signal. Wichtig ist, dass diese Mittel zielgerichtet und nachhaltig für Krankenhäuser mit Zukunftsperspektive eingesetzt werden.

Als TK-Landesvertretung Niedersachsen ist es uns wichtig, die weitere Modernisierung der Krankenhauslandschaft in unserem Bundesland voranzubringen - gemeinsam und abgestimmt.