Frankfurt am Main, 30. August 2023. Müssten sich die Hessinnen und Hessen für eine komplizierte Operation oder Behandlung ein Krankenhaus aussuchen, würden 85 Prozent ein Haus auswählen, bei dem möglichst viel Expertise dafür vorliegt. Nur 14 Prozent würden sich hingegen für ein Krankenhaus entscheiden, das von ihrem Wohnort zwar gut zu erreichen, aber nicht für diese Behandlung spezialisiert ist. Es gibt dabei keine Unterschiede zwischen Hessinnen und Hessen, die in ländlichen Regionen leben, und Menschen, die in Städten wohnen. Das hat eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) in Hessen gezeigt, an der 1.002 Hessinnen und Hessen über 18 Jahren teilgenommen haben. "Diese Zahlen sollte die Politik immer vor Augen haben, wenn es um die weiteren Schritte im Zusammenhang mit der geplanten Klinikreform geht", so Dr. Barbara Voß, Leiterin der TK-Landesvertretung Hessen. 

Aktuell fokussiere sich die öffentliche Diskussion leider noch viel zu häufig darauf, dass den Menschen in Hessen durch die Reform vermeintlich etwas weggenommen werden soll. Doch das sei ein Trugschluss. Vielmehr werde ihnen damit etwas sehr Wertvolles gegeben: "Nach der Reform können sich die Hessinnen und Hessen sicher sein, dass das Krankenhaus, in dem sie sich operieren lassen, auch wirklich qualitativ dafür geeignet ist." 

Behand­lungs­qua­lität

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Grafik: Lieber gut behandelt, statt kurze Wege. Quelle: TK-Landesvertretung Hessen im Juni 2023

Für wie wichtig die Menschen in Hessen die Behandlungsqualität eines Krankenhauses halten, zeigen weitere Daten aus der erwähnten forsa-Befragung. Nahezu alle Befragten (94 Prozent) gaben an, dass es ihnen wichtig beziehungsweise sehr wichtig sei, dass ein Krankenhaus eine möglichst geringe Zahl von Komplikationen nachweisen könne. Ebenso viele (92 Prozent) gaben an, wie wichtig es sei, dass die Behandlungsqualität eines Krankenhauses durch objektive Daten belegt ist. Die Anzahl der durchgeführten Operationen hielten 81 Prozent der Hessinnen und Hessen für wichtig oder gar sehr wichtig. Serviceleistungen, wie zum Beispiel die Ausstattung der Zimmer oder die Qualität des Essens, sowie Empfehlungen von Familienangehörigen oder Freunden spielen hingegen nur bei 60 Prozent der Befragten eine wichtige Rolle. Die Nähe zum Wohnort gaben sogar nur 40 Prozent als wichtiges Kriterium bei der Krankenhauswahl an. 

Kran­ken­haus­wahl

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Grafik: Aspekte bei der Krankenhauswahl. Quelle: TK-Landesvertretung Hessen im Juni 2023

Im Rahmen der geplanten Klinikreform sollen Qualitätsaspekte in der stationären Versorgung künftig eine größere Rolle spielen. "Obwohl sich die noch amtierende Landesregierung aktuell im Landtags-Wahlkampf befindet, ist es erfreulich, dass sie die Klinikreform bislang wohlwollend und konstruktiv begleitet hat", sagt Voß. Auch die Landesregierung habe erkannt, dass eine Reform, die sich an Qualität und Bedarf orientiert, zwingend notwendig sei. "Ein ‚Weiter so‘ kann es vor dem Hintergrund der finanziellen Schwierigkeiten, in denen sich viele hessische Kliniken befinden, und wegen des zunehmenden Fachkräftemangels auch gar nicht geben." 

Die TK vertraut darauf, dass die künftige neue Landesregierung den bisherigen konstruktiven Weg weitergehen wird. Die hessischen Wählerinnen und Wähler sehen im Zusammenhang mit der Krankenhausversorgung übrigens zwei zentrale Aufgaben für die Gesundheitspolitik der nächsten fünf Jahre: 85 Prozent wünschen sich, dass mehr Landesmittel in Kliniken investiert werden und 67 Prozent fordern das Land auf, sich für eine stärkere Spezialisierung der Krankenhäuser einzusetzen. 

Hinweis für die Redaktion

Im Auftrag der Techniker Krankenkasse hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa vom 19. bis 30. Juni insgesamt 1.002 Personen ab 18 Jahren in Hessen telefonisch befragt. Die Befragung ist damit bevölkerungsrepräsentativ für das Bundesland Hessen.