Krankenhäuser sind elementarer Bestandteil der medizinischen Versorgung. Doch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels, einer geringeren Belegung und einem Investitionsstau sind Umstrukturierungen unumgänglich - auch im Saarland. Eine Reform muss sich dabei vor allem an einer Sache orientieren: dem tatsächlichen medizinischen Bedarf. Dabei reicht es aber nicht, sich ausschließlich auf stationäre Strukturen zu fokussieren. Nur durch eine sektorenübergreifende Bedarfsplanung können passgenaue Versorgungsangebote geschaffen werden.

Spezialisierung ist notwendig

Wichtig im Krankenhausbereich ist der Abbau von Doppelstrukturen. So kommt man zu einer höheren Spezialisierung mit einer besseren Versorgungsqualität und mehr Patientensicherheit. Auch die Menschen sehen diesen Bedarf. Im TK-Meinungspuls 2025, einer repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der TK mit Teilergebnissen aus der Ländergruppe Saarland, Hessen und Rheinland-Pfalz, befürworten etwa 72 Prozent der repräsentativ Befragten an Saar, Rhein und Main eine stärkere Spezialisierung der Kliniklandschaft.

Qualität schlägt Erreichbarkeit 

Noch deutlicher wird das Ergebnis, wenn es um planbare Operationen geht. 90 Prozent der Befragten aus den drei Bundesländern würden sich eher für eine Klinik entscheiden, die umfassende Erfahrungen mit dieser Behandlung hat, aber weiter weg von Ihrem Wohnort ist. Nur acht Prozent würden sich für das gut erreichbare, aber nicht spezialisierte Krankenhaus entscheiden.

Potenziale der Ambulantisierung nutzen

Neben einer Spezialisierung muss für eine zukunftssichere Krankenhausstruktur auch die Ambulantisierung mitgedacht werden. Potenziale gibt es hier genügend. Werden diese gehoben, hat das auch direkten Einfluss auf die Belegung der Kliniken. Diese Patientinnen und Patienten binden in diesen Fällen deutlich weniger Personal und können sich im gewohnten Umfeld von einem Eingriff erholen. Auch hier unterstreichen die Ergebnisse des Meinungspulses, dass sich die Bevölkerung selbst eine Weiterentwicklung wünscht: 59 Prozent der Befragten im Saarland, in Rheinland-Pfalz und Hessen würden sich nach einer Operation, wenn es aus medizinischer Sicht möglich ist, lieber zu Hause erholen als im Krankenhaus.

Diese Befragungsergebnisse zeigen, dass auch die Patientinnen und Patienten einen Reformbedarf sehen. Wichtig ist, diese Veränderungen gut und verständlich zu kommunizieren. Von Prozessbeginn an müssen alle Beteiligten und die Öffentlichkeit informiert und mitgenommen werden. Nur dann können Betroffene die gefällten Entscheidungen nachvollziehen und die Akzeptanz insgesamt steigt.

Hinweis

Für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Januar und Februar 2025 bundesweit insgesamt 2.052 Personen ab 18 Jahre (darunter jeweils mind. 200 Personen pro Ländergebiet) mit anschließender Proportionalisierung der Gesamtergebnisse. Die hier ausgewiesenen Teilergebnisse beziehen sich auf die Region Rhein, Main, Saar; also die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland.