Sie helfen den Kranken und den Alten - und stoßen dabei oft an ihre gesundheitlichen Grenzen: Pflegekräfte in Brandenburg und Berlin waren im vergangenen Jahr überdurchschnittlich viel krank. Das berichtet die Techniker Krankenkasse  und bezieht sich auf eigene Daten.

In Brandenburg fehlten Beschäftigte der Alten- und Krankenpflege im vergangenen Jahr durchschnittlich 33,7 Tage - das ist im Bundesländervergleich der dritthöchste Wert und liegt fast 17 Prozent über dem Bundeswert. Zum Vergleich: Betrachtet man alle Brandenburger Beschäftigten, fehlten diese im Schnitt 23,5 Tage.

Die Pflege anderer Menschen darf keinesfalls zulasten der eigenen Gesundheit gehen. Susanne Hertzer, Leiterin der TK-Landesvertretung in Berlin und Brandenburg

"Man kann allen, die sich Tag für Tag um andere kümmern, gar nicht genug danken", sagt Susanne Hertzer, TK-Chefin in Brandenburg und Berlin. "Die Pflege anderer Menschen darf aber keinesfalls zulasten der eigenen Gesundheit gehen. Die TK fördert deshalb gezielt Projekte des Betrieblichen Gesundheitsmanagements, um Pflegende zu unterstützen." Dringend notwendig seien jedoch auch Reformen im Klinik- und Pflegebereich, so Hertzer.

So lange fehlen Pfle­ge­kräfte nach Regionen

TK-Infografik zu Fehlzeiten von Pflegekräften nach Bundesländern. Basierend auf einer aktuellen TK-Auswertung. Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.
Die Fehlzeiten der Pflegekräfte unterscheiden sich je nach Region. Das geht aus einer aktuellen TK-Auswertung hervor.

In Berlin lag die durchschnittliche Zahl der Fehltage von Pflegekräften im vergangenen Jahr bei 29,5 Tagen - und damit knapp über dem Bundesdurchschnitt. Pflegepersonen waren in der Hauptstadt somit elf Tage mehr krankgeschrieben als der Durchschnitt der Erwerbstätigen (18,5 Tage).

Die hohe Arbeitsdichte sowie die psychischen und körperlichen Herausforderungen des Berufs spiegeln sich in beiden Bundesländern auch in den Diagnosen der erkrankten Pflegekräfte wider: Psychische Erkrankungen sowie Muskel- und Skeletterkrankungen waren neben der im Jahr 2022 hohen Zahl an Atemwegserkrankungen die häufigsten Gründe für Krankschreibungen. 

Die TK fördert zahlreiche Präventionsprojekte in der Pflege, von denen einige auf einer Überblicksseite zusammengefasst sind.