Seit Jahren wird über die Pflege diskutiert. Allen Beteiligten ist dabei klar, dass dringend etwas passieren muss. Denn die Herausforderungen wachsen in dem Bereich stetig. Neben dem Fachkräftemangel, dem demografischen Wandel und der Bürokratie gibt es viele weitere Baustellen.

Pflegekapazitäten: Bundesweites Onlineportal für mehr Transparenz

Dabei könnte den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen bereits durch niedrigschwellige Maßnahmen geholfen werden. Ein Beispiel hierfür wäre ein bundesweites Onlineportal für freie Pflegekapazitäten. Aktuell bestehen zwar regionale Informationsportale, im Saarland beispielsweise www.pflege-portal-saar.de, aber ein zentrales bundesweites Angebot würde die Transparenz erhöhen und die Suche für Betroffene vereinfachen. Daher sollten aus TK-Sicht alle Einrichtungen verpflichtet werden, freie Kapazitäten in einem solchen Portal zu melden.

Stefan Groh

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Leiter der TK-Landesvertretung Saarland

Ein weiterer Beitrag zur Unterstützung der Pflegedürftigen und ihrer Angehörigen würde eine Veränderung bei den Entlastungsleistungen bedeuten. Die aktuell geltenden monatlichen Beträge sollten von einem Jahresbudget abgelöst werden. Dadurch wären Betroffene flexibler und der Verwaltungsaufwand wäre für alle Beteiligten geringer.

Digitalisierung kann wichtige Rolle spielen

Auch die Digitalisierung kann zu Verbesserung in der Pflege führen. So war es ein guter und wichtiger Schritt, das Pflegehilfsmittelverzeichnis für E-Lösungen, zum Beispiel technische Assistenz- und Überwachungssysteme, zu öffnen. Damit die Pflegebedürftigen davon auch profitieren können, sind die Hersteller gefordert, sich in diesem Feld mehr zu engagieren.

Entlastung für Pflegekräfte wichtig

Diese digitalen Helfer können auch für Entlastung bei Pflegekräften führen, denn so können Pflegebedürftige länger zu Hause wohnen bleiben und benötigen eine weniger intensive Betreuung. Dieses Potenzial sehen auch die Befragten einer bevölkerungsrepräsentativen Forsa-Umfrage für das Saarland im Auftrag der TK. Vor der Landtagswahl 2022 haben 82 Prozent der Befragten den Einsatz digitaler Technologien als sinnvolle oder sehr sinnvolle Maßnahme angegeben, um die Arbeit der Pflegekräfte zu erleichtern. So könne die Attraktivität und damit die Zahl der professionell Pflegenden erhöht werden. Davor lagen noch attraktive Arbeitszeitmodelle (96 Prozent), eine bessere Bezahlung (95 Prozent) und gesundheitsfördernde Angebote am Arbeitsplatz (87 Prozent).

Für letzteres steht die TK gerne als Partner bereit. Wir unterstützen stationäre, teilstationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen, sowie Krankenhäuser dabei, gesundheitsfördernde Strukturen nachhaltig in den Pflegealltag zu etablieren. Dabei stehen die Beschäftigten sowie die Pflegebedürftigen im Fokus. Die TK möchte so einen Beitrag dazu leisten, Pflegekräfte länger und gesund im Beruf zu halten sowie zur Steigerung der Attraktivität des Berufsbildes - egal ob bei einem Neueinstieg oder einer Rückkehr - beizutragen.

Fest steht: Es braucht viele große und kleine Maßnahmen, um die Pflege zukunftssicher aufzustellen. Wir als TK werden uns weiterhin für die Umsetzung dieser Maßnahmen einsetzen, um die Situation in der Pflege für alle Beteiligten zu verbessern.