10-Punkte-Plan gegen steigende Kassenbeiträge
Position
Die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist massiv in Schieflage. Nur ein Sofortprogramm kann kurzfristig helfen, damit die Krankenkassenbeiträge für Versicherte und Arbeitgeber 2026 nicht erneut steigen.
2025 mussten die Krankenkassenbeiträge für gesetzlich Versicherte auf ein Rekordniveau angehoben werden. Die Ursache für das Minus in den Kassenfinanzen ist der starke Anstieg der Ausgaben, 2024 stiegen sie um 7,75 Prozent je Versicherte und Versicherten. Solange die Ausgaben weiterhin stärker steigen als die Einnahmen, werden auch die Zusatzbeiträge weiter angehoben werden müssen.
Um diese Beitragsspirale zu stoppen, braucht es dringend Sofortmaßnahmen, die schnell wirken und einen zeitlichen Puffer geben, um grundlegende, strukturelle Reformen zu ergreifen. Wir legen deshalb ein Sofortprogramm vor, das zehn Maßnahmen enthält, die die GKV um mehr als 8 Milliarden Euro entlasten können.
Ausgaben versus Einnahmen
So gibt es beispielsweise in den Bereichen Arznei, Heil- und Hilfsmittel großes Potenzial, kurzfristig Kosten einzusparen - ohne Leistungen für Versicherte einzuschränken. 2024 gaben die gesetzlichen Krankenkassen über 55 Milliarden Euro für Arzneimittel aus - mehr als für ärztliche Behandlungen. Insbesondere neue Medikamente werden immer teurer. Eine Erhöhung des Herstellerrabatts bei patentgeschützten Arzneimitteln von sieben auf 17 Prozent könnte die GKV jedes Jahr um mehr als drei Milliarden Euro entlasten. Im Bereich der Heil- und Hilfsmittel sind Einsparungen von bis zu 850 Millionen Euro jährlich möglich, zum Beispiel durch die Wiedereinführung von Ausschreibungen.
Alle Maßnahmen des Sofortprogramms finden Sie hier:
TK-Position: 10-Punkte-Plan gegen steigende Kassenbeiträge
Mit einem Sofortprogramm ist es möglich, kurzfristig mehr als acht Milliarden Euro einzusparen und so Beitragsanstiege im nächsten Jahr zu verhindern - ohne Leistungen zu kürzen. Das verschafft uns allerdings nur kurzfristig Luft. Um das grundsätzliche Finanzierungsproblem der gesetzlichen Krankenversicherung zu lösen, brauchen wir echte Reformen.