"Es stehen entscheidende Wochen und Monate für unser Gesundheitssystem an." Mit diesen Worten begrüßte der Gastgeber Christian Bredl die rund 100 Gäste. Er führte weiter aus: "Die Gesetze zur nachhaltigen GKV-Finanzierung, zur Krankenhausreform, zur Digitalisierung ebenso wie die Versorgungsgesetze müssen jetzt angestoßen beziehungsweise zügig umgesetzt werden." 

Finanzierung und Krankenhausplanung

Bredl kritisierte, dass vor allem bezüglich der finanziellen Zukunft der gesetzlichen Krankenversicherung bisher keine konstruktiven Vorschläge auf Bundesebene erfolgt sind. "Wenn jetzt nicht gehandelt wird, müssen entweder Leistungen eingeschränkt oder die Beitragszahlenden zusätzlich finanziell belastet werden. Ich denke, wir sind uns einig, dass es beides zu vermeiden gilt." Er forderte Maßnahmen, die struktureller Natur sind und sowohl die Einnahmen- als auch die Ausgabenseite im Blick haben.

Christian Bredl forderte weiter, die Krankenhausplanung von den Patientinnen und Patienten her zu denken und die Qualität der Versorgung als entscheidendes Kriterium zu wählen. "Bei der anstehenden Krankenhausreform sind aus unserer Sicht die kostenneutrale Ausgliederung der Vorhaltekosten und deren pragmatische Abfinanzierung über etablierte Wege sowie ein Leistungsgruppenmodell inklusive bundeseinheitlicher Qualitätsmerkmale wichtig", so Bredl.

Effizienzpotenzial durch Digitalisierung

Zum Thema Digitalisierung führte Bredl aus: "Durch den gezielten Einsatz digitaler Technologien können wir die Versorgung deutlich verbessern. Außerdem hilft uns die Digitalisierung beim Thema Kosten: Das Effizienzpotential wird Studien zufolge mit rund 30 Milliarden Euro oder mehr beziffert. Das sind rund zehn Prozent der GKV-Gesamtausgaben."

Das Digital-Gesetz und Gesundheitsdatennutzungsgesetz bringen laut Bredl den nötigen Schwung in die Digitalisierung des Gesundheitssystems. Die geplanten Regelungen zur Einbindung des E-Rezepts in die Kassen-Apps, das Opt-out bei der elektronischen Patientenakte und die neuen Möglichkeiten für die Krankenkassen, Gesundheitsdaten zur Früherkennung von Risiken und zur Verbesserung des individuellen Gesundheitsschutzes zu nutzen, sind zu begrüßen, so Bredl.

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