Bei sommerlichen Temperaturen begrüßte der Gastgeber Christian Bredl, Leiter der TK-Landesvertretung Bayern, rund 100 Gäste. Er wies in seiner Rede auf dringende notwendige Reformen hin. Dazu zählen eine nachhaltige Reform der GKV-Finanzierung, eine Krankenhausreform einschließlich der Notfallversorgung sowie wichtige Aspekte zur Digitalisierung im Gesundheitswesen.

Bredl kritisierte den aktuellen Entwurf für ein GKV-Finanzierungsgesetz und sagte: "Der aktuelle Entwurf sieht vor, dass vor allem die Beitragszahlenden mit ihren Reserven und höheren Beiträgen die Finanzlücke in der gesetzlichen Krankenversicherung schließen sollen. Ganz abgesehen davon, dass dies nicht gerecht ist, löst es auch nicht die strukturellen Probleme und verschiebt die Probleme der GKV-Finanzierung in das Folgejahr."

Hinsichtlich einer geplanten Krankenhausreform forderte Christian Bredl diese von der Patientin bzw. vom Patienten her zu denken und die Qualität der Versorgung als entscheidendes Kriterium zu wählen. Er sagte: "Zahlreiche Operationen, die früher nur in Krankenhäusern durchgeführt wurden, können heutzutage ambulant erfolgen. Ambulante Operation werden überwiegend minimal invasiv durchgeführt. Dies führt zu einer schnelleren Genesung und zu niedrigen postoperativen Schmerzen. Der Heilungsprozess ist deutlich beschleunigt. Auch aus Sicht der Patientinnen und Patienten gehen ambulante Eingriffe mit einer hohen Zufriedenheit einher."

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens hat ihre Stärke in der Pandemie deutlich gezeigt, so Bredl weiter. Prozesse, die zuvor überwiegend oder ausschließlich analog stattfanden, wurden innerhalb kürzester Zeit digitalisiert. Hier liegt die Chance die Versorgungsqualität zu verbessern und Fachkräfte sowie pflegende Angehörige zu entlasten. Bredl: "Die in der letzten Legislaturperiode angestoßenen Initiativen dürfen nun nicht nachlassen. Die elektronische Patientenakte muss weiter und schneller etabliert werden."

Auch der bayerische Gesundheitsminister, Klaus Holetschek, forderte das Gesundheitssystem mehr von den Bedürfnissen der Menschen her zu denken und reformieren. Wann, wenn nicht jetzt, können wir die Leitplanken setzen für ein zugleich menschliches und effizientes System, das gleichzeitig finanzierbar bleibt?, so Holetschek. Des Weiteren ging der bayerische Gesundheitsminister auf die Themen Pflege, Digitalisierung und GKV-Finanzierung ein. 

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