Nachhaltigkeit gewinnt in den deutschen Krankenhäusern zusehends an Bedeutung: Jedes zweite Krankenhaus hat das Thema Nachhaltigkeit ausdrücklich in seiner Unternehmensstrategie verankert (49 Prozent), 36 Prozent planen dies konkret für die Zukunft. Das zeigt der "Klinikreport Nachhaltigkeit - Wie weit sind Deutschlands Krankenhäuser?" vom Deutschen Krankenhausinstitut (DKI), der imug Beratungsgesellschaft für sozial-ökologische Innovationen (imug) und der Techniker Krankenkasse (TK). 

Klini­k­re­port Nach­hal­tig­keit

PDF, 1.1 MB Downloadzeit: eine Sekunde

Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK: "Als Großverbraucher haben Krankenhäuser großes Potenzial, einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Versorgung zu leisten. Nachhaltigkeit mag für sie aktuell nicht die höchste Priorität haben. Doch die Auswirkungen des Klimawandels betreffen Kliniken schon jetzt. Viele Kliniken sind dazu bereits relevante Schritte gegangen, der Weg zu einer nachhaltigen Krankenhauslandschaft ist jedoch noch lang."

Fortschritte beim Energiemanagement und Ressourcenverbrauch

Die Auswirkungen des Klimawandels betreffen Krankenhäuser schon jetzt.
Thomas Ballast, stv. Vorstandsvorsitzender der TK

Grundlage eines nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen ist die Ermittlung von Verbrauchskennzahlen wie von Strom oder Wasser. 53 Prozent der Krankenhäuser erfassen solche Kennzahlen regelmäßig, erst 42 Prozent nutzen diese, um daraus Maßnahmen für einen geringeren ökologischen Fußabdruck abzuleiten. Die größten Fortschritte beim Klimaschutz haben Krankenhäuser durch Maßnahmen in den Bereichen Wärme (61 Prozent) und Mobilität (52 Prozent) erreicht. Ihre CO2-Emissionen ermitteln aktuell 21 Prozent der Kliniken.

Nachhaltige Lieferkette: Großes Potenzial - Umsetzung oft noch ausstehend 

Viele Krankenhäuser sehen hohes Potenzial, den Ausstoß von CO2-Emissionen durch eine nachhaltige Lieferkette zu verringern. Bei den Einkaufsentscheidungen der Kliniken spielt dies bislang aber noch eine untergeordnete Rolle: 22 Prozent der Kliniken orientieren sich bereits an einer eigenen Richtlinie für einen nachhaltigen Einkauf, weitere 43 Prozent planen, ökologische und soziale Belange in ihren Einkaufsleitlinien zu berücksichtigen. 

Weitere Informationen