Kaiserschnitt-Kinder haben mehr Gesundheitsprobleme als Kinder, die auf natürlichem Weg zur Welt gekommen sind. Das zeigt der Kindergesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK). Die Bundesrepublik liegt mit einer Kaiserschnittrate von 30,5 Prozent von allen Klinikentbindungen 2017 über dem westeuropäischen Durchschnitt (27 Prozent). Regional differiert die Kaiserschnittrate in Deutschland stark - von 24,0 Prozent in Sachsen bis 37,2 Prozent im Saarland.

Erhöhtes Risiko bei Kaiserschnitt-Kindern

Der Report zeigt, dass für Kaiserschnitt-Kinder das Risiko für eine chronische Bronchitis in den ersten acht Lebensjahren fast zehn Prozent erhöht ist. Das Risiko für leichte und mittlere Entwicklungsstörungen ist um neun Prozent erhöht, das Risiko für ADHS um 16 Prozent. 

Der Report zeigt ebenfalls Auffälligkeiten beispielsweise bei Ernährungsproblemen (11 Prozent höheres Risiko), Magen-Darm-Erkrankungen (7 Prozent) und Adipositas (36 Prozent). 

Kaiserschnitte haben für die Gesundheit der Kinder weitreichendere Folgen als vielen bisher bewusst ist.
Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK

TK-Studie: Kinder­ge­sund­heits­re­port 2019

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Für Kinderärzte und Eltern bedeuten die Erkenntnisse, dass sie bei Kaiserschnitt-Kindern noch genauer hinschauen sollten, um Auffälligkeiten frühzeitig zu bemerken und gegenzusteuern. Die TK will die Ergebnisse des Reports nutzen, um passgenaue Versorgungsangebote für betroffene Kinder zu entwickeln.

Gesundheitsrisiken für Frühgeburten

Neben dem Blick auf Zusammenhänge von Kaiserschnitt und Kindergesundheit hat der TK-Report auch Effekte auf früh geborene Kinder untersucht.  Verglichen mit reif geborenen Kindern haben sie ein deutlich höheres Krankheitsrisiko, zum Beispiel für leichte und mittlere Entwicklungsstörungen (44 Prozent), Sehbeeinträchtigungen (33 Prozent) und akute Erkrankungen der unteren Atemwege (14 Prozent).

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