Berlin, 8. Oktober 2025. Seit dem 1. Oktober sind alle Arztpraxen, Kliniken und Apotheken in Deutschland dazu verpflichtet, die elektronische Patientenakte (ePA) zu nutzen. Damit ist erstmals geregelt, dass die ePA mit Daten gefüllt werden muss, die bei Behandlungen erhoben werden. Unter dem Motto "Eine für alle(s) - die ePA als zentrale Plattform des Gesundheitswesens" findet heute das "Forum Versorgung" der Techniker Krankenkasse (TK) in Berlin statt. Expertinnen und Experten diskutieren darüber, welche innovativen Möglichkeiten die Akte für die Versorgung bringt. Vor Beginn der Veranstaltung äußern sich der TK-Vorstandsvorsitzende Dr. Jens Baas und der stellvertretende TK-Vorstandsvorsitzende Thomas Ballast.

Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK: 

"Die ePA hat das Potenzial zur zentralen Plattform für Gesundheitsdaten zu werden und die Versorgung entscheidend zu verbessern. Die Akte unterstützt Ärztinnen und Ärzte dabei, Behandlungen besser zu koordinieren. Aktuell werden wöchentlich mehr als 12 Millionen Medikationslisten abgerufen. Dies ist ein klares Signal für die steigende Nutzung in den Arztpraxen und einen gelungenen Start der Akte. Über den langfristigen Erfolg entscheidet nun der Alltag. Deshalb ist es jetzt wichtig, dass alle Arztpraxen die ePA konsequent in ihre Behandlungsabläufe integrieren. Für Ärztinnen und Ärzte darf die Nutzung nicht zum Zeitfresser werden. Die Softwarehersteller sind gefordert, die ePA so in ihre Systeme zu integrieren, dass Praxen ohne Mehraufwand mit der Akte arbeiten können. Jetzt müssen alle Akteure gemeinsam dafür sorgen, dass die Akte schnell und dauerhaft zu einem selbstverständlichen Teil der Versorgung wird."

Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK:  

"Damit die elektronische Patientenakte langfristig einen spürbaren Unterschied für Patientinnen und Patienten macht, müssen die Informationen darin vollständig und aktuell sein. Die Nutzung durch Arztpraxen, Kliniken und Apotheken ist ein wichtiger Schritt. Nur wenn Ärztinnen und Ärzte alle relevanten Daten im Versorgungsalltag konsequent eintragen, entsteht ein verlässliches Bild über die Gesundheit eines Patienten oder einer Patientin. Gleichzeitig brauchen Versicherte einen einfachen und intuitiven Zugang zu ihren Daten. Aktuell ist die Registrierung zu komplex, Nutzerinnen und Nutzer können sich nicht komfortabel in ihre Akte einloggen. Hier müssen einfachere und nutzerfreundlichere Lösungen zum Standard werden."  

Hinweis für die Redaktion 

Das heutige Forum Versorgung der TK steht unter dem Motto "Eine für alle(s) - die ePA als zentrale Plattform des Gesundheitswesens" und findet im Futurium (Alexanderufer 2, 10117 Berlin) statt.  

Brenya Adjei (Geschäftsführerin der Gematik) spricht in einer Keynote über den aktuellen Stand bei der Implementierung der ePA im Gesundheitswesen. Prof. Josef Hecken (Unparteiischer Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses) beleuchtet die Steuerung in der digitalen Gesundheitsversorgung. Im Bühnengespräch "Gemeinsam stark - die ePA und die Zukunft des digitalen Gesundheitswesens" diskutieren Dr. Jens Baas und Matthias Mieves (SPD-Bundestagsfraktion).

Brenya Adjei, Thomas Ballast, Jakob Scholz (Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe), Melanie Wendling (bvitg) und Sebastian Zilch (Bundesministerium für Gesundheit) diskutieren darüber, wie die ePA zur zentralen Plattform im Gesundheitswesen werden kann.