Dresden, 24. November 2023. 27.135 Vermittlungswünsche aus Sachsen (bundesweit 672.135) gingen im Jahr 2022 bei der Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigungen (TSS) ein. Davon wurden, laut Statistiken der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Sachsen, 18.495 Termine über die TSS fristgemäß vermittelt, was einer Quote von 68 Prozent entspricht. Nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) lag die bundesweite Fristeinhaltungsquote bei 97 Prozent, mit einer durchschnittlichen Vermittlungsdauer von 14 Tagen. Dabei betrug die mittlere Entfernung zwischen Wohnort und Arztpraxis 23 Kilometer beziehungsweise 29 Minuten Fahrtzeit mit dem Pkw.

116117 ist rund um die Uhr erreichbar

Gesetzlich Krankenversicherte erhalten über die bundeseinheitliche Telefonnummer 116117 oder die gleichnamige Website beziehungsweise App Hilfe, einen Termin in einer ärztlichen und psychotherapeutischen Praxis zu finden. Die TSS haben den gesetzlichen Auftrag, fachärztliche Termine bei Vorliegen einer Überweisung zu vermitteln. Gelingt ihnen das in angemessener Zeit nicht, muss die Leistung stattdessen ambulant im Krankenhaus angeboten werden. Auch haus- und kinderärztliche sowie psychotherapeutische Termine können vermittelt werden. "Die Hotline ist rund um die Uhr zu erreichen. Wer Probleme hat, einen Facharzttermin zu bekommen oder auf der Suche nach einer Hausärztin oder einem Hausarzt ist, kann sich an diese Servicenummer wenden - telefonisch oder digital", rät Alexander Krauß, Leiter der Techniker Krankenkasse (TK) in Sachsen.

Inanspruchnahme psychotherapeutische Sprechstunde am häufigsten

Mit 6.706 Gesuchen - im vergangenen Jahr in Sachsen - war die Vermittlung eines Termins für eine psychotherapeutische Sprechstunde für Erwachsene am stärksten gefragt. 71 Prozent dieser Anfragen konnten fristgemäß vermittelt werden. Auch Termine beim Radiologen (3.974 Gesuche) oder Neurologen (2.582 Gesuche) wurden im Freistaat sehr häufig nachgefragt. Bei diesen Fachärzten lag in Sachsen die Fristeinhaltungsquote bei 93 beziehungsweise 74 Prozent.

Ärztinnen und Ärzte bekommen einen Zuschlag, wenn sie Patienten über diesen Weg aufnehmen; alle diesbezüglichen Behandlungen werden zudem extrabudgetär vergütet. 2022 zahlten die gesetzlichen Krankenkassen bundesweit rund 60 Millionen Euro für vermittelte Termin- und Akutbehandlungsfälle an die Kassenärztlichen Vereinigungen.

116117 immer noch zu wenig bekannt

"Leider ist die bundesweit einheitliche Telefonnummer 116 117 immer noch zu wenig bekannt. Die Steigerung des Bekanntheitsgrades sehe ich als wichtige Aufgabe für die betroffenen Akteurinnen und Akteure im Gesundheitssystem", so Alexander Krauß. Laut einer ADAC-Umfrage Anfang des Jahres konnte die bundesweit einheitliche Telefonnummer 116 117 nur von knapp einem Drittel (31 Prozent) korrekt genannt werden.

Hinweis für die Redaktion

In Sachsen waren zum 1. Juli 2022 etwa 3,74 Millionen Menschen mit Wohnort in Sachsen in der gesetzlichen Krankenversicherung. Die TK in Sachsen zählt derzeit 235.000 Versicherte.