Im Rahmen dieses "Zukunftsprogramms Krankenhäuser" investieren die Kliniken im Land in moderne Notfallkapazitäten, in die Digitalisierung ihrer Prozesse und Strukturen sowie in die IT-Sicherheit. Es umfasst in Hessen insgesamt fast 314 Millionen Euro.

Der Förderbedarf der Kliniken wird aus dem vom Bund eingerichteten Krankenhauszukunftsfonds finanziert. Weitere Teile der Kosten tragen das Hessische Sozialministerium, das Hessische Wissenschaftsministerium sowie die Krankenhäuser selbst. Fast alle der insgesamt 136 hessischen Kliniken wollen sich für die Digitalisierung fit machen und die Mittel unter anderem für eine digitale Pflege- und Behandlungsdokumentation (120 Häuser), digitale Patientenportale (104), ein modernes Medikationsmanagement (88) oder für die IT-Sicherheit (42) verwenden.

Digitalisierung konsequent umsetzen

Das große Interesse an dem Zukunftsprogramm wertet die TK in Hessen als positives Signal. Aus Sicht der TK sollten die Kliniken die Chance nutzen und die Digitalisierung jetzt konsequent umsetzen, indem sie einheitliche, sektorenübergreifende IT-Lösungen schaffen, die auch für Arztpraxen und weitere Akteure des Gesundheitswesens zugänglich sind. Denn nur wenn Insellösungen in der IT einzelner Kliniken durch einheitliche Netzwerke abgelöst werden, kann dies die Versorgung der Patientinnen und Patienten wie gewollt verbessern.

Nahezu alle Häuser in Hessen investieren in die digitale Pflege- und Behandlungsdokumentation. Mit der Umstellung der bisherigen papierbasierten Krankenhausakte auf eine digitale Dokumentation können sämtliche Leistungs-, Kommunikations- und Abstimmungsprozesse innerhalb des Krankenhauses, aber auch zwischen stationärem Sektor und ambulanten Leistungserbringern künftig effizienter und transparenter gestaltet werden.

Digitale Patientenportale

Rund 100 hessische Kliniken wollen darüber hinaus digitale Patientenportale schaffen, die die Kommunikation bei der Aufnahme, während des Krankenhausaufenthalts und bei der Entlassung einfacher machen. Über das Portal können Patientinnen und Patienten bereits vor dem Klinikaufenthalt und noch in der gewohnten Umgebung zu Hause, benötigte Dokumente hochladen und sich über die Klinik und die anstehende Behandlung informieren. Auch während ihrer Zeit in der Klinik können sie sich auf ihrem eigenem Notebook oder Smartphone über den Fortgang der Therapie oder Untersuchungstermine informieren, Fragen stellen oder Behandlungstagebücher führen.

Auch die Entlassung der Patientinnen und Patienten wird zukünftig über die digitalen Patientenportale vorbereitet: Nötige Anschlussbehandlungen und Medikationspläne können in der elektronischen Patientenakte (ePA) gespeichert und auch direkt an Hausarzt, Reha- oder Pflegeeinrichtung übermittelt werden. Dem Klinikpersonal wird es möglich sein, über das Portal online geeignete freie Kapazitäten und Plätze in einer passenden Einrichtung für die Weiterbehandlung zu finden.

Medikationsmanagement und IT-Sicherheit

Jedes zweite Krankenhaus in Hessen will in die Arzneimitteltherapiesicherheit investieren und ein digitales Medikationsmanagement schaffen, das die Medikation der Patientinnen und Patienten durchgehend digital erfasst und dokumentiert. So werden mit digitaler Unterstützung Medikationsfehler aufgrund von schlechter Lesbarkeit, orthographischen Fehlern oder unvollständiger Dokumentation entstehen, reduziert. Automatisierte, ggf. KI-gestützte Prüfungen können Wechselwirkungen und Kontraindikationen schneller erkennen und unerwünschte Arzneimittelereignisse reduzieren. Dadurch erhöht sich die Behandlungs- und die Patientensicherheit.

Zudem ist Cybersicherheit eine notwendige Bedingung für die geplante, fortschreitende Digitalisierung der Kliniken. Daher investiert etwa jede vierte Klinik in die Sicherheit ihrer IT-Systeme, um die Verfügbarkeit und Vertraulichkeit der Daten sicherzustellen.