Gallengangstumoren werden oftmals erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert, da sie anfänglich meist keine größeren Beschwerden verursachen. In etwa zwei Dritteln der Fälle ist deshalb eine operative Entfernung des Tumors und damit eine Heilung nicht mehr möglich. Patientinnen und Patienten, denen eine Chemotherapie oder eine Strahlenbehandlung nicht helfen, können sich in der Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie des Klinikums Hanau behandeln lassen.

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Klinikum Hanau

Deutlicher Gewinn an Lebenszeit

"Die Einführung der photodynamischen Therapie im Klinikum Hanau ermöglicht es erstmals, ohne einen chirurgischen Eingriff einen deutlichen Gewinn an Lebenszeit zu erreichen. Durch die neuartige Behandlung von inoperablen Gallengangstumoren mit der photodynamischen Therapie (PDT) können wir zudem die Lebensqualität unserer Patientinnen und Patienten signifikant verbessern", sagt Privatdozent Dr. med. Axel Eickhoff, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie am Klinikum Hanau.

PD Dr. Axel Eick­hoff

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Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie am Klinikum Hanau

Die meisten Gallengangstumore verursachen durch eine Verengung der Gallenwege eine Abflussstörung der Gallenflüssigkeit. Der Stau in den Gallenwegen kann eine Infektion der Gallenwege verursachen, da die "stehende" Galle einen Nährboden für Bakterien darstellt. Ziel der PDT ist eine Verkleinerung des Tumors, wodurch die Gallenflüssigkeit wieder besser abfließen kann.

Zielgenaue Zerstörung der Tumorzellen

Vor der eigentlichen Behandlung wird dem Patienten zunächst ein Medikament verabreicht, der sogenannte Photosensibilisator, der sich überwiegend im Tumor anreichert und diesen gegenüber Licht besonders empfindlich macht. Zwei Tage nach der Gabe des Medikaments wird bei einer endoskopischen Untersuchung eine Sonde im Gallengang platziert, die Laserlicht niedriger Wellenlänge abgibt und hierdurch den Photosensibilisator im Tumorgewebe aktiviert. Die Photoaktivierung im Rahmen der PDT zerstört zielgenau die Tumorzellen und wirkt damit schonender als eine Chemotherapie, bei der auch gesunde Zellen zerstört werden. Ein Nachteil der PDT ist die Lichtempfindlichkeit der Haut und Augen bis zu zwei Wochen nach Injektion des Photosensibilisators. Der Patient oder die Patientin muss Licht während dieser Zeit meiden, da schon eine geringe Sonneneinstrahlung Hautschäden wie bei einem schweren Sonnenbrand hervorrufen kann.

Die Wirkung der Lichttherapie kann etwa alle vier Monate überprüft werden. Wird der Tumor durch die photodynamische Therapie kleiner, kann die Behandlung in einem viermonatigen Intervall für eine zeitlich unbegrenzte Dauer wiederholt werden. Bei einigen Patientinnen und Patienten verkleinert sich der Tumor durch die PDT so stark, dass er sogar operativ entfernt werden kann.

Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie am Klinikum Hanau

Das Prinzip der Lichttherapie kommt schon seit Jahren in verschiedenen Bereichen der Medizin zum Einsatz, etwa in der Dermatologie und der Urologie. Nur wenige Kliniken in Deutschland verfügen über die technischen Voraussetzungen und medizinischen Experten für diese innovative Therapie im Bereich der Gastroenterologie. Die PDT wird in der Gastroenterologie bundesweit in nur wenigen Zentren durchgeführt. Im Klinikum Hanau sind die Voraussetzungen für diese anspruchsvolle Behandlung gegeben. Privatdozent Dr. med. Axel Eickhoff ist der Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie am Klinikum Hanau und ausführender Experte der speziellen Endoskopie und photodynamischen Therapie bei Gallengangstumoren.