Pflege im Wandel: Mehrheit aufgeschlossen für digitale Hilfen und neue Wohnformen
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Drei von vier Menschen in Deutschland kennen Pflege aus persönlicher Betroffenheit, beruflichem oder privatem Umfeld. Das ergibt eine repräsentative Befragung des Forschungsinstituts Forsa im Auftrag der TK. Beim Thema Pflege zeigt sich zudem eine große Offenheit gegenüber neuen Wohnformen und digitalen Hilfen.

- 74 Prozent haben persönlichen Bezug zur Pflege
- 9 von 10 wollen zuhause gepflegt werden, auch gemeinschaftliche Wohnformen sind beliebt
- digitale Hilfen können Pflegealltag erleichtern
Pflege am liebsten zuhause oder in gemeinschaftlichen Wohnformen
Wir als Gesellschaft, aber auch jede und jeder Einzelne muss sich die Frage stellen, wie wir in Zukunft gepflegt werden wollen. Dabei gilt es auch neue Wege in Betracht zu ziehen, um eine lange Eigenständigkeit zu ermöglichen.
Die meisten Menschen möchten bei einer altersbedingten Pflege in ihrem eigenen Zuhause gepflegt werden (90 Prozent). Auch gemeinschaftliches Wohnen findet Anklang. Über alle Altersgruppen hinweg sind mehr Menschen bereit, im betreuten Wohnen gepflegt zu werden als noch 2021 (77 Prozent 2025 gegenüber 72 Prozent 2021). Vor allem Menschen unter 39 Jahren können sich vorstellen, in einer Pflegesituation betreutes Wohnen (82 Prozent), Mehrgenerationen-Wohnprojekte (71 Prozent) oder Senioren-WGs (77 Prozent) zu nutzen.
Pflege am liebsten zuhause und in Gesellschaft
Digitale Hilfen erwünscht
Ob zuhause oder in einer Pflegeeinrichtung: Digitale Angebote können dazu beitragen, den Pflegealltag zu meistern. Viele Befragte können sich vorstellen, im Pflegefall von solchen Hilfen Gebrauch zu machen: 93 Prozent der Befragten würden Sturzsensoren und andere technische Hilfen im Haushalt nutzen. Digitale Angebote, wie z.B. Apps der Pflegekassen zur Organisation des Pflegealltags würden 79 Prozent, Video-Chats mit Ärztinnen und Ärzten oder Pflegekräften würden 75 Prozent der Befragten im Pflegealltag nutzen.
Digitale Pflegehilfen erwünscht
Für die bevölkerungsrepräsentative telefonische Umfrage im Auftrag der TK befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Januar und Februar 2025 bundesweit insgesamt 2.052 Personen ab 18 Jahren. Konkrete Vorschläge der TK für eine zukunftsfähige Pflegepolitik .
Pflegekasse unterstützt Betroffene und Angehörige
Die TK unterstützt Pflegende und ihre Angehörigen mit digitalen Angeboten und macht sich dafür stark, die Pflegeversicherung weiterzuentwickeln. Die App " TK-PflegeKompakt " etwa dient als digitaler Begleiter im Pflegealltag. Nutzerinnen und Nutzer werden schrittweise von der Antragstellung bis zur Leistung gelotst und finden alle wichtigen Informationen an einem Ort. Weitere Informationen finden TK-Versicherte unter tk.de/pflege .
Handlungsbedarf sieht die TK aber auch seitens der Politik: Die Suche nach freien Pflegeplätzen ist oft mühsam und langwierig. Ein bundeseinheitliches Onlineportal, dem alle Einrichtungen transparent ihre Kapazitäten melden müssen, ist längst überfällig. Insgesamt ist die Vielzahl an pflegerelevanten Informationen oft unstrukturiert und zerstreut. Um diese zu bündeln, ist der Anschluss von Pflegeeinrichtungen an die Telematik-Infrastruktur entscheidend. Zudem muss die digitale Pflegekompetenz sowohl bei Pflegebedürftigen als auch bei Pflegekräften gestärkt werden, damit sie digitale Angebote effektiv nutzen können.