Hannover, 12. Mai 2023. Der Krankenstand von Pflegekräften in Niedersachsen ist von 2021 zu 2022 um über 25 Prozent angestiegen. Während Beschäftigte in der Pflege im Jahr 2021 noch durchschnittlich 23,9 Tage krankheitsbedingt nicht arbeiten konnten, stieg der Wert im vergangenen Jahr auf durchschnittlich 30 Fehltage. Dies zeigt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK). Niedersachsen liegt damit 4,1 Prozent über dem Bundesdurchschnitt (28,8 Tage) bei den Fehltagen von Beschäftigten in der Kranken- und Altenpflege. 

"Die Ergebnisse zeigen einmal mehr, wie belastet diese Berufsgruppe ist und dass die Fehltage in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen sind", sagt Dirk Engelmann, Leiter der TK-Landesvertretung Niedersachsen. Der Ländervergleich zeigt, dass Mecklenburg-Vorpommern mit 35,5 die meisten und Baden-Württemberg mit 25,3 die wenigsten krankheitsbedingten Fehltage im Jahr 2022 hat. Niedersachsen befindet sich demnach im Mittelfeld.

Präventionsangebote für Kranken- und Altenpflege

"Als TK unterstützen wir gezielt Projekte des Betrieblichen Gesundheitsmanagements für Beschäftige in der Alten- und Krankenpflege, denn nur wer selbst gesund ist, kann auch andere pflegen. Wir bieten Betrieben im Rahmen der "Starken-Pflege" Fördermöglichkeiten für Beschäftigte in der Pflege", so Engelmann. Der Fokus liegt hierbei auf der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, gesundheitsförderliche Führungsstrukturen aber auch auf Gewaltprävention und der Förderung von Orientierung und Mobilität in Pflegeeinrichtungen. Die Projekte werden gemeinsam mit Hochschulen wissenschaftlich begleitet und evaluiert.

Hinweis an die Redaktion:

Grundlage für die aktuelle Auswertung der TK sind die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ihrer rund 5,6 Millionen versicherten Erwerbspersonen - in Niedersachsen sind es über 450.000 Versicherte. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sowie Empfänger und Empfängerinnen von Arbeitslosengeld I.  

Hier geht es zum TK-Förderantrag "Starke Pflege" für Einrichtungen, die Maßnahmen zur Gesundheitsförderung in ihrem Betrieb etablieren möchten.