TK: Frau Munski, wie sehen die TK-Innovationsprozesse aus? 

Kathrein Munski: Der TK-Innovationsprozess beginnt bei unserem TK-InnovationsPortal. Dies ist ein öffentlich zugängliches Webangebot für externe Anbieterinnen und Anbieter von Versorgungsinnovationen. Hier stellen wir mit dem Leitfaden für die Produktentwicklung eine methodische Unterstützung bei der Ideenentwicklung zur Verfügung. Anhand des dort beschriebenen Health Product Wheel kann die Produkt- bzw. Versorgungsidee umfassend überprüft und ausformuliert werden. 

Daneben stellen wir mit dem Wegweiser durch das Gesundheitssystem ausführlich die Anforderungen und Regularien des ersten Gesundheitsmarktes, welchen wir als Gesetzliche Krankenversicherung bedienen, dar. Und schließlich findet sich im TK-InnovationsPortal der TK-Innovationssteckbrief. Dieser ist der zentrale Kanal zur strukturierten Kontaktaufnahme bei einem Kooperationsinteresse. 

Um die Chance auf eine Kooperation zu erhöhen, empfehle ich, sich den Leitfaden für die Produktentwicklung und den Wegweiser durchs Gesundheitssystem anzuschauen. Die Kooperationsanfragen werden anschließend zentral über unser internes Produktlabor geprüft. Dabei schauen sich alle zuständigen Fachexpertinnen und -experten die Idee an und geben ihre Einschätzung ab, sodass schließlich eine Entscheidung über die Umsetzung getroffen werden kann.

Kathrein Munski

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Produktportfoliomanagerin für das TK-InnovationsPortal

TK: Welche Themenfelder und Schwerpunkte sucht die TK?

Munski: Grob zusammengefasst suchen wir Ideen und Innovationen, die zu einer hochwertigen und effizienten Gesundheitsversorgung beitragen. Das können digitale Produkte, innovative Leistungen oder Prozesse sein oder smarte Services. Details und unsere aktuellen Themenschwerpunkte stellen wir im TK-InnovationsPortal vor.

TK: Wann ist der richtige Zeitpunkt sein Produkt im TK-InnovationsPortal einzutragen?

Munski: Damit wir uns ein umfassendes Bild machen können, sollte der TK-Innovationssteckbrief möglichst prägnant und vollständig ausgefüllt werden. Dafür muss die Idee ausgereift sein, so dass sie unseren Versicherten zur Verfügung gestellt werden kann. Dafür sind die Informationen aus unserem Leitfaden zur Produktentwicklung und dem Wegweiser durch das Gesundheitssystem sehr hilfreich.

TK: Wie kann man sich Ihre "Lotsenfunktion" zwischen den Expertinnen und Experten und den einzelnen Fachabteilungen vorstellen?

Munski: Meine Aufgabe liegt in der Koordination der ankommenden Anfragen. Ich prüfe zunächst vorab formal und inhaltlich und ordne die Idee einer Fachabteilung zu. Meist betrifft es nicht nur eine Abteilung, sodass auch weitere Expertinnen und Experten um ihre Einschätzung bitte. Danach behalte den Fortschritt im Auge mit dem Ziel, die Bewertungsphase zeitnah abzuschließen. Manchmal sind nicht alle Bewertenden einer Meinung, sodass ich eine Konsolidierung koordiniere und im Blick behalte, dass die Anbieter zeitnah die Entscheidung mitgeteilt bekommen.

TK: Wie lange dauert es, bis die TK ein Feedback gibt?

Munski: Unser selbst gestecktes Ziel ist es, die Ideen innerhalb von drei Wochen zu bewerten und den Anbieterinnen beziehungsweise Anbietern eine Rückmeldung zu geben. Das ist jedoch nicht immer möglich, sodass wir in diesen Fällen um etwas mehr Geduld bitten müssen.

Zur Person

Kathrein Munski ist Gesundheitswissenschaftlerin und seit 2017 bei der Techniker Krankenkasse (TK). Zunächst leitete Sie als Produktmanagerin verschiedene Innovationsfondsprojekte und übernahm im März 2023 als Produktportfoliomanagerin die Verantwortung für das TK-InnovationsPortal.