Ein Jahr der Versprechen und der Gebrechen
Artikel aus Berlin/Brandenburg
Was hat sich 2024 in der Gesundheitspolitik getan? Was wurde besser? Und was schlimmer? Unsere Glosse - diesmal in Form eines besinnlichen Gedichts.
Zu Anfang schien noch alles klar:
Es birgt Veränderung, dies' Jahr!
Doch schon nach Wochen war vielen bewusst:
2024 bringt vor allem Frust.
Egal, was der Minister auch immer schwört,
mindestens einer fühlt sich ungehört.
Reformen lautete sein großes Versprechen,
stattdessen sehen wir überall Gebrechen.
Die Kassen leer, viele Betten auch -
jede Klinik macht alles, von Kopf bis Bauch.
Alle klagen über zu hohe Kosten,
Pflegende verlassen ihre Posten.
Fachkräfte muss man auf der Straße suchen
Termine lang' im Voraus buchen.
Apotheken fürchten die Konkurrenz im Netz,
sträuben sich gegen manch Gesetz.
Statine für Kinder statt Prävention -
die GKV, die zahlt das schon!
Für Kochsalzlösung fehlen Flaschen,
wir sollen kiffen, statt Zucker zu naschen.
Die Kassen der Kassen - von der Politik geleert,
Wirtschaftlichkeit ins Gegenteil verkehrt.
Der Minister verärgert, die Länder verschnupft,
Gesetzlich Versicherte werden gerupft.
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Doch, halt, es war nicht alles schlecht!
Nur leider nicht allen alles recht.
Einiges in der Gesundheitspolitik,
verdient durchaus Lob, nicht nur Kritik.
Nach großer Erregung und langer Qual
läuft manches doch endlich digital.
Auf E-Rezept gibt es nun Saft und Pillen,
es brauchte dafür nur guten Willen.
Krankgeschrieben wird man am Telefon,
die ePA haben die Ersten schon.
Und es gibt Menschen, die trotz bürokratischer Ketten
weiterhin täglich Leben retten.
Die mit Verstand, mit Hand und Herz,
kämpfen gegen Leid und Schmerz.
Ob in RTW und Praxis oder auf Station,
voll Nächstenliebe und Ambition.
Und auch wenn das System den Schlaf oft raubt,
es ist doch besser, als man glaubt.
Wer Hilfe braucht, kann sich noch immer verlassen,
auf die gesetzlichen Krankenkassen.
Unerheblich, ob arm oder reich -
für uns sind alle Versicherten gleich.
Zum Jahresende daher der Schluss:
Dass sich zwar viel, aber nicht alles ändern muss!