Die Versorgungslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern wird sich in den nächsten Jahren stark verändern. Damit die Bewohnerinnen und Bewohner in unserem Bundesland auch in Zukunft bestmöglich versorgt werden, müssen Anpassungen an den Versorgungsstrukturen vorgenommen werden. Wie die Digitalisierung den Weg zu einem leistungsfähigen und patientenzentrierten Gesundheitswesen unterstützt, durften die Gäste durch die Impulse der Referentinnen und Referenten erfahren. Außerdem besprachen Gesundheitsministerin Stefanie Drese, TK-Landeschefin Manon Austenat-Wied und Stefan Höcherl, Leiter Strategie und Standards der gematik, wie digitale Versorgungsangebote dabei helfen können, die ländlichen Versorgungsstrukturen zu stärken.

Krankenhaussektor als Startpunkt der Reformen

Stefanie Drese stellte in ihrem Beitrag heraus, wie wichtig die Umsetzung der anstehenden Krankenhausreform für die Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern ist. Diese ist die Voraussetzung damit die Bürgerinnen und Bürger in allen Regionen unseres Bundeslands weiterhin von einer guten Gesundheitsversorgung profitieren können. Dabei bekräftigt sie die zentrale Rolle der Vorhaltekosten, damit der ökonomische Druck zur vermehrten Leistungserbringung in den stationären Einrichtungen abgeschwächt wird. Zukünftig muss die Krankenhausplanung in Mecklenburg-Vorpommern konkretere Vorgaben bei den Versorgungsleistungen der einzelnen Krankenhausstandorte machen. Bei der Versorgungsplanung sollte die Versorgungsqualität das ausschlaggebende Kriterium sein.

Außerdem stellte Ministerin Drese heraus, dass die Ärztinnen bzw. Ärzte aus Krankenhäusern und Praxen zukünftig noch intensiver an der Versorgung der Menschen zusammenarbeiten sollten. Diese Vernetzung ist aus ihrer Sicht eine regionale Aufgabe. Damit die sektorenübergreifende Zusammenarbeit leichter möglich wird, will sie auf Bundes- und Landesebene entsprechende Regelungen forcieren. Diesen Aspekt nutzte die Ministerin auch für einen Zukunftsausblick. Sie stellte dabei heraus, dass die Krankenhausreform nur die Initialzündung für weitereichende Anpassungen an unserem Versorgungssystem sein kann. Neben dem Veränderungsbedarf im stationären Sektor sieht die Ministerin auch akuten Handlungsbedarf in der Notfallversorgung, dem Zulassungsrecht und im Bereich der Gesundheitsförderung.

Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung

Manon Austenat-Wied, Leiterin der TK-Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern, sieht noch erhebliches Potential im Bereich der digitalen Versorgungsangebote. Mit den anstehenden digitalpolitischen Reformen auf Bundesebene werden die Voraussetzungen für weitere smarte Anwendungen geschaffen. Das Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) sieht unter anderem verbesserte Nutzungsmöglichkeiten von Gesundheitsdaten vor. Stefan Höcherl skizzierte in seinem Beitrag, wie der verbesserte Datenaustausch, über IT-Systeme und Versorgungssektoren hinweg, die Versorgung schneller und passgenauer machen wird. Die Schnittstellen zwischen Arztpraxen, Krankenhäuser, Apotheken und weiteren Leistungserbringenden müssen dringend homogenisiert werden. Dies ist ein Kernanliegen seines Engagements. 

Das Fazit der Veranstaltung ist klar: Nur wenn alle Akteurinnen und Akteure im Land an einem Strang ziehen und übergreifend zusammenarbeiten, entstehen innovative Versorgungslösungen und patientenorientierte Versorgungspfade. Dafür braucht es mehr Kooperation, eine raschere Digitalisierung von Prozessen sowie von Versorgungsleistungen. Die stärkere Zusammenarbeit im Gesundheitswesen des Landes kann Garant für ein Gesundheitswesen sein, in dem die Herausforderungen gemeinschaftlich und zielgerichtet gelöst werden.