Stuttgart, 27. Juni 2023. Allein in Baden-Württemberg erkranken laut Krebsregister jährlich rund 10.000 Frauen neu an Brustkrebs. 2021 starben fast 2.500 Patientinnen im Land infolge ihrer Erkrankung; trotz neuer und vielfältiger Therapiemöglichkeiten. Deren Erfolg ist nicht zuletzt vom Zeitpunkt der Diagnose abhängig. Damit auch Frauen mit dichtem Brustgewebe und anderen besonderen Voraussetzungen die Chance auf eine gute Prognose bekommen, ermöglicht die Techniker Krankenkasse (TK) ihren Versicherten ab sofort die Diagnostik mit Magnetresonanztherapie (Mamma-MRT) am Universitätsklinikum Mannheim.

Folgeeingriffe werden vermieden

"Studien zufolge kommen die bisher etablierten Verfahren in manchen Fällen an ihre Grenzen. Betroffene Frauen haben bei der TK nun die Möglichkeit auf das besonders treffsichere Diagnose-Verfahren Mamma-MRT zurückzugreifen" erklärt Nadia Mussa, Leiterin der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg. Wenn diese Untersuchung keine bösartige Erkrankung zeige, könne mit 97-prozentiger Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass kein Brustkrebs besteht. "Weitere diagnostische Eingriffe, wie zum Beispiel Gewebe-Untersuchungen, bleiben den Frauen dann erspart", so Mussa.

Höheres Risiko bei dichtem Brustgewebe

"Über 40 Prozent der Frauen im Screening-Alter von 50 bis 69 Jahren haben dichtes Drüsengewebe und damit ein leicht erhöhtes Brustkrebsrisiko. Gleichzeitig ist die Beurteilbarkeit der Röntgen-Aufnahmen, und damit die Wahrscheinlichkeit Tumore früh zu entdecken, reduziert", erklärt Prof. Dr. Clemens Kaiser, Sektionsleiter der Mammadiagnostik am Universitätsklinikum Mannheim. Für diese Frauen stelle die Mamma-MRT eine gute Lösung dar, um Brustkrebs sicher auszuschließen oder im Frühstadium erkennen und behandeln zu können.

Brustkrebspatientinnen profitieren

Auch Frauen mit einem erhöhten familiären Risiko, einem Brustimplantat oder mit einem unklaren Befund beim Screening profitieren von der Untersuchung. Eine zweite große Gruppe sind Brustkrebspatientinnen, bei denen beispielsweise eine erneute Erkrankung ausgeschlossen werden soll oder eine Verlaufskontrolle nötig ist. "Wir freuen uns sehr, dass durch den nun geschlossenen Vertrag TK-versicherte Frauen mit den genannten Voraussetzungen unsere Expertise beanspruchen können", betont Kaiser.

Hinweis für die Redaktion

Prof. Dr. med. Clemens Kaiser ist ein international anerkannter Experte im Bereich Brustkrebsdiagnostik und leitet die Sektion Mammadiagnostik am Universitätsklinikum Mannheim. Er hat an der Universität Heidelberg zum Thema "Optimierung der MR-Mammographie auf ihrem Weg zur Screening-Methode" habilitiert und 2022 das Mannheimer MRT-Zentrum für Brustkrebsvorsorge (MMZ) am Universitätsklinikum Mannheim mitgegründet.