Patientensicherheit hat viele Einflussfaktoren: Hygiene, Erfahrung, Kommunikation oder Therapiesicherheit sind nur vier Aspekte davon. Doch noch immer gibt es zu viele vermeidbare unerwünschte Ereignisse, unter denen die Patientinnen und Patienten leiden.

Um dem entgegenzuwirken, hat sich 2020 das Netzwerk Patientensicherheit für das Saarland gegründet, dem auch die Landesvertretung der Techniker Krankenkasse angehört. Das Bündnis hat sich zur Aufgabe gemacht, mehr Aufmerksamkeit für das wichtige Thema zu schaffen und so präventive Arbeit zu leisten.

Motto mit drei Ebenen

In diesem Jahr lautet ein Motto des Netzwerks "Vorsorgen - Verantworten - Vorbereiten". Mit dem Punkt Vorsorgen möchte es auf Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen aufmerksam machen. Jede und jeder gesetzlich Krankenversicherte hat ein Recht auf diese Angebote und deren Kostenübernahme. Dennoch werden sie in Deutschland und insbesondere im Saarland noch zu wenig in Anspruch genommen. Besonders Männer sind eher Vorsorgemuffel: So nutzten 2022 lediglich 16,5 Prozent der weiblichen und 14,6 Prozent der männlichen Versicherten der Techniker Krankenkasse (TK) ab 20 Jahren im Saarland ein Hautkrebs-Screening. Die Untersuchung ist alle zwei Jahre möglich.

Kurse zur Gesundheitsförderung nutzen

Verantworten bedeutet in diesem Zusammenhang, die eigene Verantwortlichkeit für Prävention und Gesundheitsförderung, zum Beispiel durch Gesundheitskurse - egal ob in Präsenz oder virtuell. Die TK bietet beispielsweise eine große Auswahl an Kursen zu den Themen Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung und Entspannung sowie Suchtprävention. Außerdem engagieren wir uns seit Jahren für eine Verbesserung der Gesundheitskompetenz von Menschen aller Altersgruppen. Das fängt schon in den Kindergärten an und zieht sich wie ein roter Faden bis ins Seniorenalter. Was dabei immer wichtiger wird: die digitale Gesundheitskompetenz. Durch die fortschreitende Digitalisierung ist noch viel mehr möglich als bisher. Doch die Versicherten müssen die entsprechenden Informationen finden und auch mit den digitalen Angeboten zurechtkommen. Ein wichtiger Bestandteil hierbei ist, verlässliche Onlinequellen von unseriösen zu unterscheiden.

Vorbereitungsbögen sollen helfen

Vorbereiten gilt vor allem für den Arztbesuch. Eine unzureichende Kommunikation im Behandlungsverlauf ist eine der Hauptursachen für vermeidbare unerwünschte Ereignisse. Das Netzwerk Patientensicherheit für das Saarland und auch die TK möchten Patientinnen und Patienten dazu ermutigen, sich aktiver in therapeutische Prozesse einzubringen. Dafür wird auf der eigenen Website beispielsweise ein Vorbereitungsbogen für Arzt-Patienten-Gespräche in verschiedenen Sprachen zur Verfügung gestellt.

Engagement in vielen Bereichen

Doch neben dem diesjährigen Schwerpunkt "Vorsorgen - Verantworten - Vorbereiten" engagiert sich das Netzwerk auch in weiteren Bereichen. So hat es sich beispielsweise an der Kampagne "Deutschland erkennt Sepsis" beteiligt. Außerdem besteht eine Arbeitsgruppe zum Thema Risikomanagement. Das ist ein wichtiges Thema, dem das Netzwerk bereits mit einer Veranstaltung nachgegangen ist. Dabei referierte Dr. med. Florian Giering, Oberarzt an der Charité Berlin mit Weiterbildung zum Risikomanager, zu praktischen Aspekten des Qualitäts- und Risikomanagements. Weitere Maßnahmen und Beiträge werden auf der Netzwerks-Website zur Verfügung gestellt.