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Wissenschaftliche Studien belegen klar und deutlich, dass sich ein gesundes Zahnfleisch positiv auf Herz, Gefäße und den Blutzucker auswirkt. Wer dagegen raucht, sich zuckerhaltig ernährt und das Zähneputzen inklusive Zahnseide vernachlässigt, erkrankt deutlich häufiger an einer sogenannten "Parodontitis". Diese Infektionskrankheit tritt mit zunehmendem Alter häufiger auf und kann nach neuesten Erkenntnissen aus London sogar einen Herzinfarkt oder Schlaganfall begünstigen.

Wichtig zu wissen: Der Zusammenhang zwischen Mund- und Herzgesundheit wird offenbar auch von Fachleuten immer noch unterschätzt. Wenn bei Ihnen eine Parodontitis festgestellt wurde, sollten Sie ihre behandelnden Herzspezialisten und ihre Hausarztpraxis informieren. Dies empfiehlt die Bundeszahnärztekammer, die seit kurzem eine Kooperation mit kardiologischen Fachgesellschaften eingegangen ist. 

Britische Parodontitis-Studie

Das Team aus Forschenden am University College London wertete 81 Studien aus 26 Ländern aus, die sich mit den Folgen einer Parodontitis beschäftigten. Bei dieser Infektion des Zahnfleischs lockert sich der "Zahnhalteapparat", aber nach neuesten Erkenntnissen wirkt sich die Entzündung auch auf Herz und Gefäße aus. 

Ergebnisse: Verglichen mit zahngesunden Menschen, zeigte sich bei dieser Metaanalyse ein durchschnittlicher Anstieg des ersten Blutdruckwertes um 4,5 mmHg. Außerdem hatten Erkrankte ein um 49 Prozent höheres Risiko in den nächsten sechs Jahren einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden als Menschen mit gesundem Zahnfleisch. Je schwerer die Entzündung, desto höher fiel das Risiko aus.

Fazit: Gesunde Menschen, aber vor allem solche, die von einer koronaren Herzerkrankung betroffen sind, sollten sich zum Schutz von Herz und Gefäßen regelmäßig zahnärztlich untersuchen lassen.  

Vorbeugen, vorbeugen, vorbeugen

Die Forschung geht davon aus, dass durch eine Parodontitis über das Zahnfleisch Bakterien in den Blutkreislauf und so in den gesamten Körper gelangen. Fachleute diskutieren u.a. eine genetische Veranlagung als mögliche Ursache. Als sicher gilt bereits heute schon, dass Herzerkrankungen und Parodontitis die gleichen Risikofaktoren aufweisen, wie beispielsweise das Rauchen, denn es senkt die Durchblutung im Zahnfleisch und fördert Entzündungen. 

Mundgeruch, leicht blutendes, geschwollenes und zurückgehendes Zahnfleisch (die Zahnhälse erscheinen länger) sind eindeutige Hinweise auf eine Parodontitis. In einer zahnärztlichen Untersuchung kann die Diagnose schnell und unkompliziert bestätigt werden. Die Kosten für eine anschließende Reinigung der Zahnfleischtaschen und die Behandlung werden nun von der Krankenkasse übernommen. 

Das bedeutet für Sie: Ein gesunder Lebensstil, der regelmäßige Besuch beim Zahnarzt, aber auch die tägliche und sorgfältige Verwendung von Zahnbürste, Zahnseide und Co. zählen zu den wichtigsten Maßnahmen der Vorbeugung und sind zugleich die Basis einer wirksamen Therapie. 

Unser Tipp: Mit einer KHK sollten Sie sich mindestens einmal pro Jahr zahnärztlich untersuchen lassen. Die Bundeszahnärztekammer bietet neben Informationen über Symptome einen kostenlosen Selbsttest zum Parodontitis-Risiko im Internet an: paro-check.de