Schlag­an­fall: Alarm­zei­chen bei Frauen

Viele Menschen mit einer koronaren Herzerkrankung leiden an Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern. Diese Faktoren zählen ebenso wie Diabetes, Rauchen und Migräne mit Aura zu den Risiken für einen Schlaganfall. Aus diesem Grund sollten Sie die Vorboten und Anzeichen eines Schlaganfalls kennen, um sofort Hilfe zu holen. Mit einem Schlaganfall zählt jede Minute, bis die Therapie beginnt, denn nur so kann das nicht oder schlecht versorgte Gewebe im Gehirn wieder durchblutet werden. Dadurch steigen die Chancen, dass die Betroffenen die frühere Lebensqualität mit etwas Geduld wiedererlangen.

Nehmen Sie sich ernst

Da Frauen durchschnittlich länger leben, kommt es bei Frauen statistisch gesehen häufiger zu einem Schlaganfall. Über 75 Jahren trifft 2-3 mal mehr Frauen ein Schlaganfall als Männer, aber auch jüngere Frauen können betroffen sein. Hinzu kommt, dass Frauen zusätzliche Risiken mitbringen, zum Beispiel durch Schwangerschaften und die Einnahme von Hormonpräparaten. Umso wichtiger ist es für Frauen, die klassischen genauso wie die frauentypischen Alarmzeichen zu kennen und vorzubeugen.

Wichtig zu wissen: Frauen nehmen zwar statistisch gesehen Arztbesuche häufiger wahr als Männer, trotzdem neigen sie dazu, ihre Beschwerden weniger ernst zu nehmen. Die Folgen sind ein verspäteter Beginn der Therapie beim Schlaganfall oder Herzinfarkt. Informieren Sie sich deshalb, was Frauen zur Vorbeugung tun können. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hat jetzt die kostenlose Broschüre "Schlaganfälle bei Frauen" erstellt, die u.a. über Möglichkeiten zur Vorbeugung aufklärt. 

Typisch Frau, typisch Mann? Alarmzeichen für einen Schlaganfall

Ein Schlaganfall zeigt sich bei Männern und Frauen in vielen Fällen durch klassische Symptome. Dazu gehören bekannte Alarmzeichen wie eine Halbseitenlähmung, aber auch weniger bekannte Beschwerden wie plötzliche Schwindelgefühle. Statistisch gesehen neigen Frauen neben diesen typischen Anzeichen häufiger als Männer zu weniger eindeutigen Alarmzeichen, hinter denen sich auch andere Ursachen wie Schlafmangel, Stress oder Infektionen verbergen können. In jedem Fall sollten diese Beschwerden sehr ernst genommen und ärztlich abgeklärt werden.

Typische Anzeichen: Sehr starke, plötzlich auftretende Kopfschmerzen, Schwindel mit Gangunsicherheit, Lähmungen, Taubheit, Sprach-oder Sehstörungen können Anzeichen für einen Schlaganfall sein.

Untypische Anzeichen: Plötzliche Schwächeanfälle oder Ohnmacht, Atemnot, Kurzatmigkeit, Schluckbeschwerden, Krämpfe, Glieder und Gelenkschmerzen können ebenfalls auf einen Schlaganfall hindeuten. 

Achtung! Diese Alarmzeichen können anhalten, aber auch nur vorübergehend auftreten. Eine vorübergehende Blindheit auf einem Auge, kurzzeitige Lähmungen in Fuß oder Hand können genauso wie bleibende Alarmzeichen für einen Schlaganfall sprechen. 

Schlaganfall-Test in Minutenschnelle

Mit dem FAST-Test können Sie den Verdacht auf einen Schlaganfall bei sich selbst oder Angehörigen schnell überprüfen. Die Abkürzung FAST kommt aus dem Englischen und steht für: 

• Face (Gesicht)
• Arms (Arme)
• Speech (Sprache)
• Time (Zeit)

F: Bitte lächeln! Wenn eine Seite nicht mit lächelt und der Mundwinkel herabhängt, kann dies auf eine Gesichtslähmung durch einen Schlaganfall hinweisen.

A: Bitte Arme nach vorne und Handflächen nach oben! Mit einer Lähmung ist diese Bewegung nicht möglich, so dass ein Arm absinkt oder nicht angehoben werden kann.

S: Bitte sprechen Sie einen Satz nach! Geht dies nicht oder klingt die Stimme verzerrt, kann dies für eine Sprachstörung sprechen, die durch einen Schlaganfall verursacht wurde.

T: Bitte keine Zeit verlieren! Wählen Sie für sich selbst oder einen betroffenen Angehörigen sofort die Notfallnummer 112 und beschreiben Sie, wann welche Symptome aufgetreten sind und wie sie sich weiterentwickelt haben. 

Informieren Sie die Notrufzentrale, welche Medikamente derzeit eingenommen werden und ob Herzrhythmusstörungen bekannt sind. 

Unser Tipp: Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe bietet den FAST-Test auch als App an. Auf diese Weise müssen Sie nicht nachdenken, sondern wissen direkt, was im Notfall zu tun ist.